
AAM-Studie:
Digitale Abos beflügeln US-Zeitungen
Beim "Wall Street Journal" belaufen sich laut der Studie der Alliance for Audited Media die Digital-Abos inzwischen auf 40 Prozent der Gesamtauflage.
Die großen Zeitungen in den USA haben von der Einführung von Gebühren für die Nutzung ihre Websites profitiert. Die meist verkaufte Tageszeitung bleibt laut einer Untersuchung das "Wall Street Journal", die "New York Times" verdrängt "USA Today" vom zweiten Platz. Beim "Wall Street Journal" belaufen sich laut der Studie der Alliance for Audited Media die Digital-Abos auf rund 40 Prozent der Gesamtauflage. Insgesamt machen Digital-Abos inzwischen 19 Prozent der Auflage bei den US-Zeitungen aus. Der Zuwachs ist deutlich: Im vergangenen Jahr haben sie laut AAM erst 14 Prozent des Erlöses beigesteuert.
Kein Wunder angesichts dieser selten gewordenen Wachstumszahlen im Verlagsbereich, dass deutsche Zeitungsverleger auf den ungehinderten Zugang ins Netz pochen. Vor dem Hintergrund der Telekom-Pläne für eine Datenbremse im Internet sagt der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Helmut Heinen, der Nachrichtenagentur "dpa" zum Welttag der Pressefreiheit an diesem Freitag: "Wenn zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur, zum Beispiel für den Ausbau der Kabelnetze, nötig sind, darf das aber genauso wenig dazu führen, dass mittelfristig die Auffindbarkeit von und der Zugang zu Informationen eingeschränkt werden." Aber auch im digitalen Bereich gelte für Ermittlungsbehörden, mehr Sensibilität und Augenmaß im Umgang mit der Pressefreiheit an den Tag zu legen. Es müsse unmissverständlich heißen: "Hände weg von der Presse!".
Hierzulande sind Bezahlschranken noch die Ausnahmen; ein Modell hat bespielsweise die "Welt" entwickelt. Bessere Chancen für Paid Content der Verlage ermitteln erste Studien. "Gut jeder dritte Bundesbürger ist der Meinung, dass redaktionelle Online-Inhalte künftig wie bei einer klassischen Print-Ausgabe bezahlt werden sollten", meinte das Beratungsunternehmen Lischke Consulting Ende 2012 nach einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage unter 1000 Bundesbürgern. Allerdings fordere die Mehrheit der Deutschen - 57 Prozent - bei bezahltem Online-Content "einen erkennbaren Mehrwert im Vergleich zu anderen journalistischen Publikationen".