
Doping: Milram überdenkt Rad-Sponsoring
Nach Gerolsteiner spielt auch der Hauptsponsor des Radteams Milram mit Rückzugsgedanken angesichts der jüngsten Doping-Enthüllungen im Nachgang zur Tour de France.
Am Dienstag hat der deutsche Rennstall Team Gerolsteiner das Handtuch geworfen. Gerolsteiner hat sich nach den beiden positiven Dopingfunden bei Stefan Schumacher und Bernhard Kohl mit sofortiger Wirkung aus dem Radsport zurückgezogen. Nun spielt auch der Hauptsponsor des Radteams Milram mit Rückzugsgedanken angesichts der jüngsten Doping-Enthüllungen im Nachgang zur Tour de France. "Natürlich gibt es Exit-Strategien für alle Fälle, alles andere wäre fahrlässig", sagt Martin Mischel, Vorstand Marketing und Vertrieb der Milram-Mutter Nordmilch AG, der Tageszeitung "Die Welt". Konkrete Bedingungenn dafür will er nicht nennen.
Während das 2006 gegründete Team Milram inzwischen bereits sechs Fahrer vom Gerolsteiner-Rennstall verpflichtet hat, standen angeblich die Namen der unter Dopingverdacht stehenden Schumacher und Kohl nicht auf der Liste der Wunsch-Fahrer. Bei der Nordmilch AG ist man sich offenbar des Wagnisses bewusst, auf Kollegen Schumachers und Kohls zu setzen. "Es wäre vermessen zu sagen, wir machen uns keine Sorgen", so Vorstand Mischel gegenüber der "Welt".
Der Sponsor hat von sich aus das Vorgehen verschärft: Neu in den Fahrer-Verträgen sei, "dass wir bereits bei Verdachtsmomenten parallel zu den offiziellen Tests weitere unabhängige Kontrollen vornehmen werden. Gegebenenfalls würde dann ein Fahrer umgehend suspendiert", betont Mischel.