
Cannes 2013:
Dreimal Bronze für Deutschland in der Kategorie Cyber
Drei Bronze-Lions sind in der Kategorie Cyber kein wirklich gutes Ergebnis. Doch falsch haben die Deutschen dennoch nichts gemacht, sagt Jurorin Elke Klinkhammer.
Die Umwandlung der deutschen Shortlistplätze in Löwen ist das Positive in der Kategorie Cyber in Cannes: Vier Arbeiten waren auf die Shortlist gewählt worden, drei davon können sich über einen Löwen freuen. Dreimal Bronze nimmt Deutschland mit nach Hause – im vergangenen Jahr waren es mit einem Gold-Lion, einem silbernen Löwen und sechs Bronze-Preisen gleich fünf Preise mehr. Serviceplan gewinnt mit der Arbeit „Troy Davis – I am Alive“, BBDO je einmal mit dem "Tree Concert" und mit „Surfer“ für True Fruits.
Die deutsche Cyber-Jurorin Elke Klinkhammer ist mit dem Abschneiden der Deutschen dennoch zufrieden. Vor allem die handwerkliche Umsetzung lobt sie. International hat sie gemeinsam mit ihren Jury-Kollegen drei Trends ausgemacht: Das Storytelling erreicht das Netz, Produktinnovationen spielen eine immer größere Rolle und es geht immer mehr darum, um den Konsumenten ein ganzes Ökosystem aufzubauen und ihn so zu involvieren.
Zwei Grand Prixs hat die Jury unter Präsident Bob Greenberg von R/GA vergeben. Einer geht an „Oreo Daily Twist“ von Draftfcb New York. Der andere an „The Beauty inside“ für Intel und Toshiba von Pereira & O’Dell aus San Francisco. Im ersten Case verwandelt sich der schwarzweiße Keks zum 100. Geburtstag jeden Tag und demonstriert einen aktuellen Anlass. Die Intel-Arbeit sind Webisoden, die einen Mann im Mittelpunkt haben, der jeden Tag in der Haut eines anderen Menschen aufwacht.
„Die Mission war gutes Stroytelling zu liefern und gleichzeitig zeitgemäß zu sein“, sagt Greenberg. Vor allem Oreo habe perfekt demonstriert, wie wichtig es sei, den Konsumenten abzuholen und auf aktuelle Anlässe zu reagieren.
„Im Vergleich zu den technischeren Kategorien wie Mobile geht es in der Kategorie Cyber nicht mehr nur um die verschiedenen Techniken und darum, wie sie verknüpft werden“, sagt Klinkhammer. Stattdessen muss die Idee verstärkt im Mittelpunkt stehen und dann logisch in den verschiedenen Kanälen ausgerollt werden. Wer dann noch die reale mit der virtuellen Welt verknüpfen und für die Konsumenten neue Services und Produkte schafft, hat die Nase vorne.