
VTFF-Studie:
Druck, Umsatzminus, Preisverfall: Wie es um TV-Dienstleister steht
Inflationsbereinigt fällt die Umsatzentwicklung für Postproduzenten oder Studiobetreiber negativ aus. Jetzt warnt ihr Verband VTFF mit einer aktuellen Studie.

Foto: VTFF
Die TV-Branche gibt offensichtlich den steigenden Renditedruck an ihre Dienstleister weiter. So belegt die aktuelle Studie "Dienstleister für audiovisuelle Medien" der Hamburg Media School, die vom Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen (VTFF) zum zweiten Mal in Auftrag gegeben wurde, stagnierende Umsätze, steten Preisverfall und negative Renditen bei der Branche, die Fernsehsendern und Produzenten zuarbeitet.
Demnach stieg der Umsatz der filmtechnischen Dienstleister wie Postproduzenten, Animationsstudios oder auch Studiobetreibern in dem untersuchten Zeitraum von 2012 bis einschließlich 2015 lediglich um 3,6 Prozent bei den produzierenden beziehungsweise um 5,2 Prozent bei den vermietenden technischen Dienstleistern. Inflationsbereinigt fällt die Umsatzentwicklung sogar negativ aus. Insgesamt beläuft sich der Branchenumsatz auf 971 Millionen Euro. Die durchschnittliche Umsatzrendite liegt bei 3,7 Prozent – zum Vergleich: Werbefilmproduzenten (+4,9 Prozent) und Film- und TV-Produzenten (+6,3 Prozent) erzielen deutlich höhere Renditen.
Zudem erwirtschaften 28 Prozent der Dienstleister laut Studie eine negative Umsatzrendite, 35 Prozent kämpfen mit geringen Renditen von bis zu 5 Prozent und lediglich 18 Prozent erzielen eine Umsatzrendite von mindestens 10 Prozent – hierunter fallen jedoch fast nur hochspezialisierte Anbieter. "Dabei läuft das Geschäft der Dienstleister durchaus, viele sind bereits an ihre Auslastungsgrenzen gestoßen", heißt es vom Verband.
Was passieren muss
Stefan Hoff, Vorstandsvorsitzender des VTFF, fasst für die Dienstleister im Bereich TV und Produktion zusammen und appelliert: "Viele arbeiten seit Jahren unter prekären Bedingungen. Es wird höchste Zeit, mit Auftraggebern und auch der Politik über Lösungen und Wege aus dieser Misere zu sprechen." Zumal die Auftraggeber zugleich im Zuge der Digitalisierung und stetigen technischen Entwicklung immer höhere Erwartungen formulieren würden, so Hoff.
Er beklagt außerdem die "ungünstigen Wettbewerbsbedingungen" im internationalen Markt. In vielen Ländern würden die Förderungen höher und technologiefreundlicher ausfallen.
Die Dienstleisterstudie 2 ist als illustriertes Booklet für 99 Euro bei der Geschäftsstelle des VTFF (info@vtff.de, Tel. 030-20670 8860) erhältlich.