Döpfner fordert allerdings auch gleichzeitig Wallraff auf, genau so transparent mit seiner Vergangenheit umzugehen: "Wir würden uns wünschen, wenn Günter Wallraff mit ähnlicher Bereitschaft zur Selbstkritik die Vorwürfe seiner Kontakte zur DDR-Staatssicherheit aufklären würde. Es ist wichtig, auch das aufzuarbeiten, weil die Wahrnehmung von Springer in der Öffentlichkeit nicht davon zu trennen ist.“

Wallraff wurde unter anderem mit seinem Buch "Der Aufmacher“ bekannt. Darin veröffentlichte er die Erfahrungen, die er gemacht hatte, als er 1977 einige Monate unter falschem Namen bei "Bild“ in Hannover gearbeitet hatte. Er warf der Zeitung unter anderem unsaubere Recherchemethoden vor. Der Konzern zog gegen Wallraff vor Gericht, unterlag allerdings am Ende in letzter Instanz.