
E-Commerce: Erfolgsmodell gegen die Finanzkrise
Rezession? Kurzarbeit? Entlassungen? Von wegen. Gegen den derzeitigen Trend erweist sich manche Branche als Jobmotor.
Rezession? Kurzarbeit? Entlassungen? Von wegen. Gegen den derzeitigen Trend erweist sich manche Branche als Jobmotor. Das Internet etwa. Der Shopping-Club brands4friends.de, im Herbst 2007 online gegangen, beschäftigt heute bereits 100 Mitarbeiter - 70 Neueinstellungen allein im vorigen Jahr.
Jüngste Zugänge: die Einkaufsprofis Andrea Lorch, seit Mitte Februar Vice Head of Sourcing, und Sebastian Seyda, der am 1. März als neuer Sourcing Manager vom Sportartikelhersteller Nike zum Berliner Start-up wechselt. Ihnen kommt die Aufgabe zu, den Expansionskurs des Shopping-Clubs voranzutreiben. Geplant ist, das Sortiment um die Rubriken Beauty, Mode & Lifestyle sowie Home & Living zu erweitern.
Mit rund 300 Marken arbeitet das Portal für Schnäppchenjäger zurzeit schon zusammen: Wäsche von Passionata, Düfte von René Lezard, Mode von Calvin Klein. In zeitlich begrenzten Aktionen bietet Brands4friends Überproduktionen der Labels und ausgelaufene Saisonware bis zu 70 Prozent unter dem Ladenpreis feil. Und avancierte mit diesem Konzept zum (nach eigenen Angaben) "größten Online-Shopping-Club Deutschlands": 1,5 Millionen registrierte Mitglieder, täglich bis zu 10.000 Neuanmeldungen - "eine der am schnellsten wachsenden E-Commerce-Communities weltweit", verkündet das Unternehmen.
Spitzenumsätze verzeichnete die Plattform im letzten Quartal 2008 – womöglich aufgrund der durch die Finanzkrise geschürten Unsicherheit unter Verbrauchern. Im selben Zeitraum wandelte sich das Spektrum der Nutzer: Nicht mehr nur junge Leute, sondern auch Thirtysomethings und Best Ager nehmen das Angebot mittlerweile wahr; das Durchschnittsalter stieg von Anfang 20 auf 31 Jahre. "Die Rekordzahlen an Mitgliedern und das starke Umsatzwachstum belegen, dass wir mit unserem Geschäftsmodell 'Marken zum Freundschaftspreis' goldrichtig liegen, gerade in finanziell angespannten Zeiten", so Gründer und Geschäftsführer Constantin Bisanz. Für 2009 peilt Brands4friends einen Umsatz von 85 Millionen Euro an (Vorjahr: gut 25 Millionen) – und damit den Break-Even. Weitere Neueinstellungen nicht ausgeschlossen.