
Tierschutz:
Empörung über Peta: No-Kill-Tierheime treten Shitstorm los
Die Tierschutz-Organisation Peta, die in der Vergangenheit schon so manchen Shitstorm befeuert hat, steht nun selbst im Zentrum eines solchen. Sie soll massenhaft gesunde, vermittelbare Tiere getötet haben.
Die Tierschutz-Organisation Peta, die in der Vergangenheit schon so manchen Shitstorm befeuert hat, steht nun selbst im Zentrum eines solchen. Ausgangspunkt ist ein Artikel in der "Huffington Post". Autor Nathan Winograd schreibt darin, dass die Organisation in den USA in den vergangenen elf Jahren über 29.000 Hunde, Katzen, Hasen und andere Haustiere getötet habe. Peta selbst gab Zahlen zu den getöteten Tieren in einer Pressemitteilung im Februar bekannt. Dabei habe es sich aber nicht nur um kranke, leidenden, nicht vermittelbare Tiere gehandelt, wie Peta USA angibt, so Winograds Vorwurf. Es gebe sogar fahrende Mord-Labore in Form von Minivans, die Tiere von der Straße aus töteten, schreibt er.
Eine Organisation, die für die Rechte von Tieren einsteht, tötet selbst welche? Der Sturm der Entrüstung ist vorprogrammiert und entlädt sich auf der Facebook-Seite von Peta und bei Twitter. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht.
Nathan Winograd ist Direktor einer No-Kill-Vereinigung in den USA und damit von Natur aus ein Gegner von Peta. No-Kill-Tierheime in den USA nehmen nur Tiere auf, die sie für vermittelbar halten, versprechen aber dafür, keine Tiere zu töten. Allerdings sind diese Heime oft überfüllt, sodass sie viele Tiere abweisen. Daneben gibt es Tierheime, die prinzipiell alle Tiere aufnehmen und diejenigen töten, die nicht vermittelt werden können. Peta wirft diesen Heimen vor, die Tiere teilweise grausam zu töten, etwa durch Erschießen oder Vergasen. Gegen No-Kill-Heime fuhr die Organisation 2012 eine Kampagne in den USA. In einem Katzen-Heim in Florida sollen demnach hunderte Katzen unter erbärmlichen Bedingungen gehalten worden sein.
Wenn nun Winograd in der amerikanischen Presse gegen Peta wettert, dürfte das nicht nur eine objektive Darstellung von Vorfällen sein. Dahinter stehen auch seine eigenen Interessen. Sollte es allerdings wahr sein, dass Peta sich nicht einmal bemüht, gesunde Tiere zu vermitteln, sondern sie ohne Not umbringt, ist die Entrüstung angebracht.
Peta regierte auf den Shitstorm mit einem Video, das zeigt, wie No-Kill-Heime in den USA Tiere ablehnen und an die anderen Heime verweisen. Auch in einem Post auf der eigenen Homepage verteidigen die Tierschützer die Tötungen. Anders als in den öffentlichen Heimen würden ihre Mitarbeiter die Tiere schmerzfrei und ohne Qualen töten, beteuert Peta USA. "PLEASE READ why we support euthanasia" schreibt Peta auf Facebook. Denn wie so oft bei einem Shitstorm, folgen unzählige User der Empörungwelle, ohne sich tiefer mit dem Thema zu befassen.