Ercan Öztürk gibt Ruder bei Springer & Jacoby ab
Ercan Öztürk ist nicht mehr Geschäftsführer der Hamburger Werbeagentur Springer & Jacoby. Deren Mutter-Holding Avanttaxx ist von einer möglichen Insolvenz bedroht.
Nach einem Eintrag im Handelsregister ist Ercan Öztürk nicht mehr Geschäftsführer der Hamburger Werbeagentur Springer & Jacoby – einer Tochter der Holding Avantaxx mit Sitz in Elmshorn. Demnach ist Avantaxx-Chef und –Inhaber Lutz Schaffhausen alleiniger Geschäftsführer von S&J.
Der Abgang kommt nicht überraschend. Vor wenigen Wochen erst hat Norbert Lindhof nach nur 90 Tagen seinen Posten als CEO der Holding niedergelegt. Wenig später folgte Vorstand und Finanzchef Thomas Seitz. Grund: Avantaxx steckt in massiven finanziellen Schwierigkeiten. Lutz Schaffhausen sucht derzeit händeringend nach einem Investor für seine Firmengruppe. Dem Vernehmen nach sollen unglückliche Investitionen in der Vergangenheit wie beispielsweise in das Deutsche Gesundheitsfernsehen das Standing der Holding bei den Banken verschlechtert haben. Die aktuelle Wirtschaftskrise verschärfte diese Entwicklung.
Um eine drohende Insolvenz abzuwenden, sucht Schaffhausen auch nach potenziellen Käufern für Springer & Jacoby. Derzeit soll es drei Interessenten geben, deren Namen nicht bekannt sind. Die Agentur soll dem Vernehmen nach rund 80 Mitarbeiter beschäftigen und
einen Umsatz in Höhe von etwa 7,5 Millionen Euro erzielen. Ob die Agentur profitabel arbeitet oder lediglich eine schwarze Null schreibt oder gar defizitär ist, ist nicht überprüfbar. Fakt ist, dass die Mutter Avantaxx Gelder abgeschöpft hat. Die Holding hatte S&J erst Oktober 2006 übernommen und damals einen hohen Kaufpreis bezahlt. Die angespannte Lage bei Avantaxx wie S&J dürfte auch dazu geführt haben, dass Gehälter erst mit Verzögerung bezahlt wurden. Eine Stellungnahme von Springer & Jacoby dazu wie zur personellen Situation liegt derzeit nicht vor.
