
Erfolg für WPP: GfK steigt aus TNS-Übernahme aus
Die GfK bietet nicht weiter um den Marktforscher TNS mit und beendet den monatelangen Bieterstreit. Der britische Werbekonzern WPP kann sich freuen - nun steht ihm die Übernahme offen.
Die Bieterschlacht ist aus: Das Marktforschungsunternehmen GfK will nicht mehr mitbieten um den britischen Wettbewerber Taylor Nelson Sofres (TNS). Nun hat die britische Agenturgruppe WPP, die ebenfalls um TNS geboten hatte, freie Bahn. "Wir haben beschlossen, dass wir nicht in eine Bieterschlacht eintreten", sagte ein GfK-Sprecher am Mittwochmorgen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Es gebe im Markt noch "viele Kandidaten, die wir übernehmen können". Diese seien aber allesamt kleiner als die GfK. In der offiziellen Erklärung heißt es: "Nach sorgfältiger Prüfung, ist der Vorstand zu dem Schluss gekommen, dass unter den Bedingungen, zu denen eine Finanzierung möglich gewesen wäre, kein ausreichend zufrieden stellendes Alternativangebot für TNS ermöglicht hätte, das zudem ökonomisch im besten Interesse der GfK-Aktionäre gewesen wäre."
Ursprünglich hatte die GfK mit der größeren TNS eine Fusion unter Gleichen angestrebt und wollte so zur Nummer drei der Marktforscher aufsteigen. WPP hatte das Vorhaben aber seit Monaten gestört und zuletzt ein feindliches Angebot für TNS vorgelegt. Die Nürnberger feilten seitdem an einer eigenen Offerte und wollten dabei auch finanzkräftige Partner ins Boot holen. Diese Gespräche seien nun beendet, hieß es. "Es muss sich letztlich rechnen", sagte der Sprecher.
Der Vorstand sei für die Zukunft der GfK zuversichtlich, hieß es außerdem in der Mitteilung des Konzern: "Das Unternehmen wird auch weiterhin gut aufgestellt sein, volle Auftragsbücher vorweisen und organisch wachsen - auch angesichts der Verlangsamung der Weltwirtschaft."