
Top-Personalie:
Ex-Fußballer Björn Gulden wird Puma-Chef
Der norwegische Ex-Fußballer Björn Gulden wird Puma-Chef. Auf den neuen wartet viel Arbeit. Vorgänger Franz Koch musste gehen.
Ein Ex-Fußballer rückt an die Spitze eines Konzerns: Der Norweger Björn Gulden übernimmt die Leitung des kriselnden Sportartikelherstellers Puma SE. Der Verwaltungsrat hat den 47-Jährigen zum Vorsitzenden der Geschäftsführung ernannt, der neue CEO tritt zum 1. Juli 2013 an. Die Berufung von Gulden nach Herzogenaurach kommt nicht wirklich überraschend: Seit Februar gab es Gerüchte über seinen Wechsel auf. Sein Ex-Arbeitgeber, der Schmuckhersteller Pandora, dementierte dies damals jedoch.
Gulden folgt auf Franz Koch, der das Unternehmen Ende März verlassen hat. Vorgänger Koch konnte sich nicht einmal zwei Jahre in der Top-Position halten. Puma-Mehrheitseigner Kering (früher: PPR) sorgte dafür, dass der 34-Jährige wieder gehen musste. Dem französischen Luxus- und Sportartikelunternehmen ging der angeschobene Umbau nicht schnell genug voran.
Der dreifache Familienvater Gulden kann auf fast 20 Jahre Berufserfahrung in der Sportartikel- und Schuhbranche verweisen. Er ist seit Anfang 2012 CEO des dänischen Schmuckherstellers Pandora. Dann machte er Station beim Schuheinzelhändler Deichmann, der Outdoormarke Helly Hansen und beim Puma-Rivalen Adidas. Der frühere Fußballprofi kickte unter anderem für den Bundesligisten 1. FC Nürnberg, studierte BWL in Norwegen und hat einen MBA-Abschluss von der Babson Graduate School of Business, Boston.
"Ich bin davon überzeugt, dass Björn Gulden der richtige Mann ist, um Puma konsequent durch das derzeitige Restrukturierungs- und Transformationsprogramm zu führen mit dem Ziel, das begehrteste und nachhaltigste Sportlifestyle-Unternehmen der Welt zu werden", sagte Jean-François Palus, Vorsitzender des Puma-Verwaltungsrats und Group Managing Director von Kering.
Gulden bezeichnet Puma als "eine der spannendsten und stärksten Marken in der Branche". Tatsächlich wartet auf ihn viel Arbeit: Der weltweit drittgrößte Sportartikelhersteller war zuletzt immer weiter hinter die größeren, aber auch innovativeren Konkurrenten Adidas und Nike zurückgefallen. Zudem hat Puma die Kosten nicht im Griff: Im vergangenen Jahr brach der Gewinn um 70 Prozent ein. 2013 soll dem Unternehmen zufolge ein weiteres Übergangsjahr werden. 2012 stiegt Puma unter anderem aus mehreren Sponsorings aus und Chief Marketing Officer Antonio Bertone verließ die Herzogenauracher nach 18 Jahren.