
Führungswechsel bei der Freien Presse
Dieter Soika ist nicht mehr Chefredakteur der "Freien Presse". Der frühere WAZ-Mann soll das Blatt wegen unterschiedlicher strategischer Auffassungen verlassen haben.
Die Chemnitzer Tageszeitung "Freie Presse" hat überraschend ihren Chefredakteur Dieter Soika nach rund zehn Jahren im Amt abgesetzt. Der 58-Jährige wurde nach Informationen der Nachrichtenagentur "dpa" bereits am Montag wegen konzeptioneller Meinungsverschiedenheiten freigestellt. Seit Dienstag steht er nicht mehr im Impressum der größten regionalen Tageszeitung in Ostdeutschland. Die kommissarische Redaktionsleitung übernahm der bisherige Stellvertreter Udo Lindner. Die Geschäftsführung des Blattes mit einer täglichen verkauften Auflage von rund 310.000 Exemplaren und 19 Lokalausgaben wollte sich offiziell dazu nicht äußern.
Soika stand seit 1998 an der Spitze der "Freien Presse". Zuvor war er von 1981 bis 1988 Chefredakteur des "Offenburger Tageblatts". Anschließend übernahm er bis 1997 die Chefredaktion der "Westfalenpost" in Hagen. Der Verlag der "Freien Presse" gehört zum Medienkonzern Medien Union GmbH in Ludwigshafen, der "Die Rheinpfalz" herausgibt. Das Unternehmen ist indirekt auch an der "Süddeutschen Zeitung", der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" beteiligt.