
Expansion stockt:
Für Lidl läuft es in den USA gar nicht gut
Falsche Standorte, teure Filialen, wenig Umsatz: Lidl verpatzt laut Manager Magazin die geplante Expansion in den USA. Die Details.

Foto: Lidl
Rückschlag für den Lebensmittel-Dicounter Lidl in den USA: Die geplante Expansion auf dem amerikanischen Markt entwickelt sich nach einem Bericht des Manager Magazins zum Desaster. Von den geplanten 100 Filialen ist demnach bislang nicht einmal die Hälfte in die Tat umgesetzt.
Der Bericht spricht von 47 US-Standorten, an denen Lidl bisher vertreten sein soll. Klaus Gehrig, Leiter der Neckarsulmer Schwarz-Gruppe, zu der Lidl gehört, gibt preis, dass das Unternehmen für dieses Jahr lediglich mit 20 neuen Läden im US-Markt rechnet. Die ursprünglichen zwei Milliarden Euro für Investitionen und Anlaufverluste reichen demnach nicht aus, die Lidl-Umsätze in den USA werden als "enttäuschend" dargestellt.
Woran liegt es?
Laut Manager Magazin hat das junge Lidl-Expansionsteam in den USA an vielen Stellen die falschen Standorte gewählt. Zudem seien zu große und zu teure Märkte gebaut worden.
Zuvor hatte Lidl laut Handelsblatt bekannt gegeben, in den USA statt auf große Glaspaläste an Ausfallstraßen nun eher auf kleinere Filialen zu setzen – an Standorten mit weiteren Händlern, um mehr Laufkundschaft anzuziehen. Mit der Strategieanpassung wolle Lidl auch die Kosten besser in den Griff bekommen, hieß es da.
Auch Mitbewerber Aldi verfolgt eine aggressive Strategie für den US-Markt, allerdings deutlich erfolgreicher. In den kommenden fünf Jahren sollen 900 neue Aldi-Filialen eröffnet und Hunderte Bestehende modernisiert werden. Die Gesamtzahl der Aldi-Märkte im US-Markt würde dann auf 2500 steigen. Dann wäre Aldi die drittgrößte Lebensmittelkette der USA.