
Online-IVW:
Focus und Huffington Post: Der Fluch des mobilen Erfolges
Bei Focus Online und der Huffington Post verlagert sich der Traffic mehr und mehr ins mobile Web. Was im ersten Moment nur nach digitalem Fortschritt klingt, dürfte den Vermarktern von Tomorrow Focus noch Kopfschmerzen bereiten.
Die deutsche Huffington Post wächst im mobilen Web: Laut IVW stieg die Zahl der mobilen Zugriffe im April auf über 3,8 Millionen Visits an. Insgesamt wies das Tomorrow-Focus-Portal knapp neuen Millionen Visits aus - bei sinkenden Zugriffszahlen im klassischen Internet. Damit erreicht der Mobile-Anteil am Traffic der Huffpo jetzt 43 Prozent. Das Schwesterportal Focus Online steuert auf die 50-Prozent-Marke zu. Im April kamen bereits 45 Prozent der Focus-Visits über mobile Endgeräte herein.
Beim Focus-Konkurrenten Spiegel Online liegt der Mobile-Anteil erst bei 32 Prozent, bei Bild.de sind es 33 Prozent. Die ungewöhnlich hohe Mobile-Rate dürfte den Vermarktern bei Tomorrow Focus Kopfzerbrechen bereiten. Erst am Donnerstag hatten die Münchner bei der Vorlage ihrer Quartalszahlen Probleme im Werbegeschäft einräumen müssen. Wegen "Budgetzurückhaltung wichtiger Werbungtreibender" und wegen des Preisverfalls "insbesondere auf mobilem Werbeinventar" waren die Vermarktungsumsätze um acht Prozent gesunken.
Die stark gestiegenen Zugriffszahlen vor allem bei Focus Online lassen sich demnach nur unzureichend in Geld umwandeln. Eine längere Werbeflaute und weitere Probleme bei der Mobile-Vermarktung wäre vor allem für die Huffington Post prekär, denn das Geschäftsmodell sieht ausschließlich werbefinanzierten Gratis-Content vor.
Bei den Fachportalen für Marketing und Werbung hatte im April übrigens W&V Online mit 1,71 Millionen Visits die Nase vorn. Horizont.Net kam auf 1,12 Millionen Visits. Bei den Mediendiensten lag Meedia mit 1,68 Millionen Visits vor Kress (1,1 Millionen).
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