
Franzosen wollen Onvista
Das deutsche Finanzinformationsportal OnVista soll an einen französischen Wettbewerber verkauft werden.
Das deutsche Finanzinformationsportal OnVista soll an den französischen Wettbewerber Boursorama verkauft werden. Wie beide Unternehmen am Montag mitteilten, wollen die vier OnVista-Großaktionäre Burda Digital Ventures, Fritz Oidtmann, Stephan Schubert und Michael W. Schwetje, die zusammen 77,4 Prozent der Aktien halten, ihre Anteile abgeben. Der Deal bewertet OnVista mit 138 Millionen Euro. Boursorama, das den Erwerb von 100 Prozent der OnVista-Anteile anstrebt, bietet eine Barzahlung in Höhe von 20,6 Euro je Aktie an. Das liegt um mehr als ein Drittel über dem Börsenkurs vom Freitag. Die OnVista-Aktie schoss daraufhin am Montagvormittag um gut 38 Prozent in die Höhe und hielt um 10.30 Uhr bei 20,62 Euro.
Boursoroma will mit dem Kauf von OnVista seine Expansion auf dem deutschen Markt vorantreiben und ein Media-Brokerage-Geschäft nach französischem Vorbild aufbauen. Das Unternehmen ist ein großer europäischer Anbieter von Online-Brokerage, Investmentprodukten und Finanz-Websites. 1995 gegründet, betreibt es in Frankreich das marktführende Finanzportal www.boursorama.com und die Online-Bank Boursorama Banque.
OnVista ist nach eigenen Angaben seit sechs Jahren unangefochtener Marktführer für Online-Finanzinformationen in Deutschland. Derzeit verbucht das Portal laut Nielsen NetRatings etwa 1,04 Millionen Einzelbesucher und 72 Millionen eingesehene Seiten pro Monat. Boursorama ist mit den Marken "Fimatex" und "Veritas" die Nummer vier in Deutschland und darüber hinaus in Frankreich, Großbritannien und Spanien aktiv.