
Französischer Targeting-Star Criteo kommt nach Deutschland
Ihren offiziellen Start in Deutschland hat jetzt die französische Targeting-Firma Criteo bekannt gegeben. Die "technologiebasierte Agentur“ der Ex-Microsoft-Entwickler Franck Le Ouay und Romain Niccoli liefert eine vielbeachtete Re-Targeting-Lösung für E-Commerce-Anbieter.
Ihren offiziellen Start in Deutschland hat jetzt die französische Targeting-Firma Criteo bekannt gegeben. Die "technologiebasierte Agentur“ der Ex-Microsoft-Entwickler Franck Le Ouay und Romain Niccoli liefert eine vielbeachtete Re-Targeting-Lösung für E-Commerce-Anbieter. Angesprochen werden Nutzer mit Produkten, die sie angesehen, aber nicht gekauft haben, oder mit komplementären Artikeln, die einen vorangegangenen Kauf ergänzen.
Criteo wird derzeit von der US-Presse hoch gehandelt. Für die Franzosen "gilt jedoch Deutschland als ultimative Prüfung“, so der neue deutsche Geschäftsführer Robert Lang. Kein Markt sei im Handel so kompetitiv und gleichzeitig so bedeutend. Lang hatte zuvor den Markteintritt von Criteo als Berater mit aufgebaut. Seit April residiert er in München mit zehn Mitarbeitern. Darunter auch Dirk Henke, der den Mediaeinkauf verantwortet und von Microsoft Advertising kam sowie Markus Backs, ehemals Tradedoubler, der die Kunden betreut. Ende des Jahres sollen es 20 sein. Weltweit hat die Firma 150 Angestellte und arbeitet laut Lang seit 2009 profitabel.
Im Gegensatz zu anderen Targeting-Ansätzen kommt das Criteo-Modell mit sehr wenigen Daten aus. Die Technik beobachtet nur das Nutzerverhalten in einem Web-Shop und zeigt Nutzern mithilfe eines komplexen Verfahrens an anderer Stelle im Internet das am besten geeignete Produkt aus der eigenen Datenbank. Merkmale wie Soziodemografie spielen keine Rolle. Allerdings muss jeder Shop seine Profile selbst aufbauen. Etwa 150.000 Unique User im Monat braucht ein Shop dafür.
"Das Risiko für die Medialeistung übernehmen wir“, erklärt Lang den Erfolg. Banner bucht Criteo auf eigene Rechnung und auf Tausend-Kontakt-Basis. Den Shops berechnet Criteo nur die erneuten Besuche auf Basis von Cost-per-Click-Preisen. Alle Werbemittel werden automatisch mithilfe der Daten der Shop-Partner erstellt und führen per Klick direkt zum jeweiligen Produkt im Shop. Die Klickraten liegen laut Lang fünf- bis zehnmal höher als bei regulären Banner-Kampagnen. 440 Kunden stehen im Portfolio, in Frankreich etwa die Handelsriesen La Redoute, Otto und 3Suisses, in Deutschland Conrad, der Baur-Versand und Hagebau.