
Kreation des Tages:
Gaultier zitiert sich mit opulenten Bildern selbst
Mit einer Kampagne voller Spitz-BH-Korsagen und Matrosen mit nackten Oberkörpern spielt die aktuelle Jean-Paul-Gaultier-Kampagne auf frühere Motive an. Ein gelungener Move für das französische Modehaus.

Foto: Jean-Paul Gautier/Screenshot
Es ist eine Mischung aus Mythen und Märchen und zudem ein Zitat seiner selbst: Jean Paul Gaultier inszeniert seinen neuen Herrenduft in einer aufwändig produzierten und inszenierten Kampagne. Zu sehen sind Frauen in beigefarbenen Korsagen, wie sie berühmt geworden sind, seit Madonna den Kegel-BH 1990 auf ihrer "Blond Ambition"-Tour trug. Außerdem springen sehr viel Matrosen in Streifenhemden und blütenweißen Hosen durch die Szenerie. Auch damit zitiert sich der Fashion-Meister, der Anfang des Jahres seinen Abschied nach 50 Jahren aus der Fashionwelt bekannt gab.
25 Jahre ist der Duft "Le Male" in diesem Jahr alt, die Flasche mit dem männlichen Torso längst eine Ikone. Genauso wie die armdrückenden Matrosen und die vielen homoerotischen Anspielungen. Doch am Ende lockt das Weib: Ein blonder, singender Sopran weit oben am Mast eines Segelschiffs, das in den Hafen einfährt, lässt den Jüngling alles stehen und liegen lassen. Am Ende schafft er es zu seiner in den höchsten Tönen singenden Sirene oder auch Loreley in die Arme.
Ob die Frau ihm am Ende wie in der Mythologie den Tod bringt, bleibt am Ende des 45-Sekunden langen Spots ungeklärt. Die Kreation stammt dem Online-Magazin brandt.com.au zufolge von der französischen Agentur Mazarine.