
GfK und TNS planen Fusion
Einen "Zusammenschluss unter Gleichen" plant die Nürnberger Marktforschungsgesellschaft GfK mit der britischen Gruppe Taylor Nelson Sofres plc (TNS). Mit der Fusion würde gemessen am Umsatz das weltweit zweitgrößte Marktforschungsunternehmen entstehen. Die GfK-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von 1,16 Milliarden Euro.
Laut einer GfK-Mitteilung sei mit TNS eine Vorvereinbarung getroffen, die jedoch nicht bindend sei. Sowohl die Aktionäre der GfK als auch die von TNS sollen jeweils zu 50 Prozent an der gemeinsamen Gesellschaft beteiligt werden.
Die neue Gesellschaft wird den Namen GfK-TNS tragen und ihren Hauptsitz in London haben. Das "Board" als Führungsgremium der neuen Gruppe solle "die Verbindung unter Gleichen" spiegeln. Für eine Übergangszeit von rund zwei Jahren sollen die Aufsichtsratsvorsitzenden von GfK und TNS, Hans Joachim Riesenbeck und Donald Brydon, die Gruppe gemeinsam kontrollieren. 2010 solle Brydon dann zugunsten von Riesenbeck zurücktreten. Für das Amt des Geschäftsführers von GfK-TNS ist der bisherige TNS-Geschäftsführer David Lowden vorgesehen. Der bisherige GfK-Vorstandschef Klaus L. Wübbenhorst würde als Direktor den GfK-Verein im Board vertreten. Dieser Verein, der Mehrheitsaktionär der GfK ist, bliebe mit 28 Prozent Aktienanteil größter Aktionär der vereinten Gesellschaft aus GfK und TNS.
Die Verhandlungen über die Fusion dauerten allerdings noch an. Es bestehe "keine Gewissheit, ob und zu welchen Bedingungen eine Transaktion letztlich stattfinden wird". Zudem stehe die Fusion unter den üblichen Genehmigungsvorbehalten, etwa denen der Kartellbehörden.
Die Führungskräfte der neuen Partner hoffen eigenen Angaben zufolge auf neue Chancen vor allem auf dem Konsum- und Medien-Markt, aber auch der Marktforschung im Bereich Technologie und Gesundheit. Die Präsenz "in den wichtigen und schnell wachsenden Märkten" Asien, Lateinamerika und Ost-Europa solle zügig ausgebaut werden.