
Google-Chefs nutzen Google Plus nur zögerlich
Die meisten Google-Chefs nutzen ihr eigenes Netzwerk nicht. Das sei so, als würde Adidas-Chef Herbert Hainer in Nike-Schuhen beim Joggen erwischt werden, findet Hubertus von Lobenstein.
Die meisten Google Chefs nutzen ihr eigenes Netzwerk nicht. Zu diesem Ergebnis kam Michael DeGusta, der für seinen Blog The Unterstatement die Aktivität des Google-Managements auf Google Plus analysierte. Demnach ist der Großteil der Führungsriege nur sehr zurückhaltend in dem Netzwerk aktiv. Drei haben gar keinen Account, acht haben zwar einen, posten aber nicht öffentlich und fünf weitere, darunter auch Google-Mitgründer Larry Page, haben nicht mal 20 öffentliche Posts in drei Monaten abgesetzt. Nur zwei Manager zählt "The Understatement" als aktive Nutzer. Einer der Zurückhaltenden, Nikesh Arora, hat sich inzwischen zu Wort gemeldet. Er bevorzuge es, in Kreisen zu kommunizieren, schreibt er. Sobald er aber die Perlen der Wahrheit gefunden habe, werde er das öffentlich kundtun, kündigt er ironisch an.
Ganz so abstinent wie DeGusta es darstellt, ist auch Google-Mitgründer Sergey Brin nicht. Offenbar hat der Blogger bei ihm nur die Text-Posts gezählt, nicht aber die Foto-Posts. Doch die können schließlich auch einen Dialog anstoßen. Erst heute haben Page und Brin sich wieder zu Wort gemeldet, um ihre Trauer um Steve Jobs‘ Tod auszudrücken. Für Ram Shriram, Mitglied des Board of Directors, ist der Tod des Apple-Gründers Anlass für seinen ersten Post.
Man will ja nicht unbedingt jeden Flugplan der Chefetage lesen und wissen, was es in der Google-Kantine zu essen gab. Aber das Management sollte doch demonstrieren, dass es hinter seinen Produkten steht. Auch Adidas-Chef Herbert Hainer würde schließlich an Glaubwürdigkeit verlieren, wenn er in Nike-Schuhen beim Joggen erwischt werden würde, findet Hubertus von Lobenstein.