
Google hat's gegeben, Google hat's genommen
Google entrümpelt seine Suchergebnisse, und für manchen kann das teuer werden: Seitenzugriffe und Werbeeinnahmen rutschen ab.
Google entrümpelt seine Suchergebnisse, und für manchen kann das teuer werden: Seitenzugriffe und Werbeeinnahmen rutschen ab. Im Visier hat die Suchmaschine derzeit Anbieter, die den Index mit zahlreichen automatisch generierten Ergebnislisten füllen.
Ein Beispiel ist Chip.de: Wer bis vor kurzem in Google nach der Lösung eines PC-Problems suchte, bekam mit hoher Wahrscheinlichkeit Ergebnisseiten von Chip.de gezeigt, die dann auf oft nur peripher relevante oder veraltete Seiten des Computermagazins führten. Solche Suchlisten als Ergebnis in Suchlisten toleriert Google immer weniger. Neben Chip.de wurden jüngst auch netzwelt.de und Yigg.de gestutzt. Ob es sich tatsächlich um gezielte Strafaktionen von Google handelt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, doch die Netzgemeinde geht davon aus. Die Subdomains werden in den Suchergebnissen nicht mehr gezeigt, ansonsten erreichen diese Angebote aber nach wie vor gute Positionen.
Gleichwohl dürfte das strengere Vorgehen jene Site-Vermarkter um ihre Google-Rankings bangen lassen, die primär Inhalte Dritter zusammenstellen. Auch Personen-Suchmaschinen wie 123people.de, Yasni oder Stayfriends.de könnten Probleme kriegen.
Das Echo unter Search-Marketing-Profis ist gespalten. Während die einen das Vorgehen begrüßen im Sinne wertigerer Suchergebnisse, sehen andere das Geschäftsmodell Affiliate Networking in Gefahr und geben zu bedenken, dass die Grenze zwischen automatisch generierten und von Menschen recherchierten Ergebnislisten nicht immer trennscharf zu ziehen ist. Darum geht es auch in dem aktuellen Streit zwischen Google USA und dem Webverzeichnis Mahalo.com.
Lothar Derichs