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Google hilft bei Unister-Rettung
Google kommt dem angeschlagenen Internet-Unternehmen Unister weit entgegen und sichert damit vorerst das Überleben der Reiseportale.

Foto: Google / Screenshot
Google kommt dem angeschlagenen Internet-Unternehmen Unister weit entgegen und sichert damit vorerst das Überleben der Reiseportale. Ab-in-den-Urlaub.de und Fluege.de sind jetzt wieder auf Top-Plätzen platziert, was, "den Geschäftsbetrieb deutlich stabilisiert", so der Insolvenzverwalter Lucas Flöther gegenüber dem "Handelsblatt".
Unister hatte sich laut "Handelsblatt" die Google-Werbung einiges kosten lassen. Der Konzern war nach dem Flugzeugabsturz, bei dem Unister-Gründer Thomas Wagner und Gesellschafter Oliver Schilling ums Leben kamen, in massive Schwierigkeiten geraten. Mitte Juli stellte die Unister Holding einen Insolvenzantrag.
Google blieb wohl auf Forderungen von rund zehn Millionen Euro sitzen, die Unister-Portale verschwanden von den prominenten Anzeigenplätzen. Das verschärfte die prekäre Lage des überschuldeten Unternehmens weiter. Nach der Einigung mit Google sind die Portale nun wieder sichtbarer, die Besucherzahlen seien bereits gestiegen, so Flöther.
Der Rechtsanwalt will dem Zeitungsbericht zufolge das Insolvenzverfahren Ende September eröffnen. Er sucht Investoren, erste Gespräche mit Interessenten gebe es bereits. Gerüchten zufolge soll auch der Medienkonzern ProSiebenSat.1 dazugehören, der sich dazu jedoch nicht äußere.
Unister entwickelt und betreibt Internetportale beispielsweise mit Informations- oder Ratgeberseiten sowie Buchungsportale etwa für Reisen wie Ab-in-den Urlaub.de oder Flüge.de. Die Portale werden von rund 40 eigenständigen Unternehmen betrieben, von denen zwölf inzwischen ebenfalls in die Insolvenz gerutscht sind. Der Konzern beschäftigt rund 1100 Mitarbeiter.
Die Unister-Marken gehören zu den wichtigsten Werbekunden der Republik. Laut Nielsen-Statistik investierten sie 2015 insgesamt 137,7 Millionen Euro brutto.