
Warables:
Google holt sich neue Software-Partner für Glass
Google will seine Datenbrille Glass mit nützlicher Software attraktiv machen. Unter anderem für Touristen, die so elektronische Führungen bekommen könnten.
Google will seine Datenbrille Glass mit Arbeitswelt und Alltag von Nutzern verknüpfen und arbeitet dazu mit mehreren Firmen zusammen. Das Unternehmen nannte nun fünf neue Partner. Darunter sind ein Software-Entwickler aus dem Medizinbereich, ein Anbieter von touristischen Rundgängen und ein Spezialist für die Integration tragbarer Technik in verschiedene Arbeitsbereiche. Die Partnerschaften geben einen Hinweis darauf, welche Verwendungen Google sich für seine Datenbrille vorstellt.
So bietet die Firma Wearable Intelligence Firmen zum Beispiel Ablauf-Checklisten für bestimmte Verfahren an. APX Labs will die Datenbrille für Situationen ausstatten, in denen die Mitarbeiter ohne einen festen Arbeitsplatz beide Hände freihaben müssen und zugleich Zugang zu Informationen brauchen. Software der Firma Augmedix soll Ärzte unterstützten, indem sie eine Verbindung zu elektronischen Datenbanken herstellt.
Glass hat einen kleinen Bildschirm über dem rechten Auge, sowie Kamera, Mikrofon und Internet-Verbindung. Vor über einem Jahr wurde die Brille einer Gruppe von Testnutzern in den USA zugänglich gemacht. Mit der Zeit weitete Google den Kreis weiter aus. Vor kurzem wurde eine begrenzte Anzahl an Brillen auf den US-Markt gebracht. Inzwischen dürften einige zehntausend Geräte im Umlauf sein.
Ein Termin für einen vollwertigen Marktstart ist bisher nicht bekannt, der Branchenverband Bitkom geht aber von einem starken Interesse der Deutschen an dem Gerätaus. Nach einer repräsentativen Umfrage könne sich fast jeder Dritte ab 14 Jahren vorstellen, ein Gerät wie Google Glass zu nutzen. Das entspricht 22 Millionen Bundesbürgern.
Rund 13 Prozent wollen demnach auf jeden Fall solche Brillen nutzen. Anders als bei vielen anderen technischen Geräten, spricht die Datenbrille offenbar Frauen etwas stärker an als Männer. Während sich 33 Prozent der Frauen vorstellen kann, Smart Glasses aufzusetzen, sind es bei den Männern 29 Prozent. Vor allem Jüngere wollen künftig smarte Brillen nutzen. Zwei von fünf der 14- bis 29-jährigen (39 Prozent) geben dies an. Von den 30- bis 49-jährigen kann sich jeder Dritte (33 Prozent) vorstellen, die neuartige Brille zu verwenden. Auch bei den Älteren besteht Interesse. Jeder Dritte (34 Prozent) der 50- bis 60-jährigen will sich künftig Smart Glasses aufsetzen, bei Personen über 65 Jahren ist es immerhin fast jeder Fünfte (19 Prozent). (fm/dpa)