
Google nimmt Abstand von Yahoo-Deal
Das Werbe-Großprojekt droht zu scheitern: Der Internet-Suchmaschinenbetreiber Google erwägt offenbar, die angekündigte Kooperation mit Yahoo bei Onlinewerbung aufzugeben.
Der Internet-Suchmaschinenbetreiber Google erwägt einem Pressebericht zufolge, die angekündigte Kooperation mit Yahoo bei Onlinewerbung aufzugeben. Google wolle sich nicht von den US-Wettbewerbsbehörden in ein Korsett zwängen lassen, berichtet die "Financial Times Deutschland" am Montag unter Berufung auf informierte Kreise. Sollte das Geschäft nicht zustande kommen, dürfte die Wahrscheinlichkeit einer Fusion von Yahoo mit Time Warner-Tochter AOL steigen. AOL und Yahoo diskutieren seit Wochen über einen Zusammenschluss.
Die amerikanischen Behörden prüfen die Zusammenarbeit zwischen Google und Yahoo, da befürchtet wird, dass die beiden Unternehmen eine dominierende Rolle bei der Vermarktung von Onlinetextanzeigen einnehmen könnten, der sogenannten Suchwortvermarktung.
Für das Webportal Yahoo stellt das mögliche Scheitern ein großes Problem dar. Denn laut eigenen Angaben hätte das Geschäft mit Google dem Unternehmen relativ schnell zusätzliche Barmittel von mindestens 250 Millionen Dollar pro Jahr eingebracht. Langfristig seien sogar 800 Millionen Dollar möglich, hatte Yahoo anlässlich der Ankündigung der geplanten Zusammenarbeit Mitte Juni dieses Jahres geschrieben.
Nach der geplatzten Übernahme durch den Softwarekonzern Microsoft sollte die Kooperation der Rettungsanker von Yahoo-Gründer und -Chef Jerry Yang werden. Für Google hingegen dürfte eine Absage kein Problem darstellen. Der Konzern dominiert die Suchwortvermarktung.