
Greenpeace beendet Zusammenarbeit mit Lidl
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace rudert zurück: Ab der kommenden Ausgabe wird das Magazin nicht mehr in den Regalen des Dicounters Lidl zu finden sein. Man habe die Wirkung des Verkaufs bei Lidl falsch eingeschätzt, so Greenpeace.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace rudert zurück: Ab der kommenden Ausgabe wird das Magazin nicht mehr in den Regalen des Dicounters Lidl zu finden sein. Man habe die Wirkung des Verkaufs bei Lidl falsch eingeschätzt, so Greenpeace.
"Wir häten nie gedacht, dass diese Kombination unsere Glaubwürdigkeit in Frage stellt," sagt Roland Hipp, Kampagnengeschäftsführer bei Greenpeace Deutschland. "Das war ein Fehler."
Hintergrund sind Tests auf Pestizid-Rückstände in Obst und Gemüse von Discountern. Während Lidl beim ersten Test 2005 auf dem letzten Platz landete, kam der Discounter bei der Untersuchung im Februar 2007 auf Rang eins. Da das "Greenpeace-Magazin" seit Herbst 2006 im Rahmen eines Testlaufs auch über Lidl vertrieben wurde, wurde in den Medien über einen möglichen Zusammenhang spekuliert.
Zudem hat die Kooperation die Erwartungen nicht erfüllt. "Unsere Hoffnung, dass viele Lidl-Kunden zu Lesern des 'Greenpeace-Magazins' werden, hat sich nicht erfüllt. Wir wollen, dass das Heft gelesen wird und nicht sofort ins Altpapier wandert," so Hipp.
Vor zwei Wochen hatte "Stern TV" berichtet, dass 80 bis 95 Prozent der Zeitschriften im Altpapier landen würden, weil es kaum Interessenten für das 4,90 Euro teure Heft gebe. Damals reagierte Greenpeace noch gelassen: Das Heft sei zu hundert Prozent aus Altpapier und könne problemlos wiederverwertet werden. Zuletzt wurden 60.000 Hefte in den 2.800 Supermarktfilialen angeboten.
Mittlerweile hat "Stern TV" die Ergebnisse der Pestizid-Tests von Greenpeace bestätigt. Nach Angaben der Organisation belegen Untersuchungen von Stichproben durch "Stern TV", dass die Rückstände seit Herbst 2006 aufgrund einer Qualitätsoffensive seitens Lidl zurückgegangen seien.