Platz 2 / Berlin: Bei der Hauptstadt denken die Konsumenten an den Alexanderplatz, das Brandenburger Tor und die Spree, aber eben auch an einen „großspurigen, unsympathischen Moloch“. Insofern sind auch die Sympathiewerte deutlich niedriger als bei Hamburg. Ansonsten punkten Berlin in allen Bereichen über Benchmark-Level.

Platz 3 / München: Die bayerische Landeshauptstadt hat das Oktoberfest, den Viktualienmarkt und den erfolgreichsten deutschen Fußballverein zu bieten. Trotzdem vermutet der ein oder andere die Anwesenheit von „arroganten Schnöseln“ und „hochnäsigen Geldsäcken“. Dies führt zu Abzügen bei Natürlichkeit und Simplicity, die aber durch eine starke Performance bei Attraktivität, Dynamik und Modernität wieder ausgeglichen werden.

Platz 4 / Köln: Die Karnevalshochburg hat neben dem notorischen Frohsinn außerdem noch den Dom, den 1. FC Köln und den CSD zu bieten – Köln wird als „lebendige und bunte Metropole mit toleranten und offenen Menschen“ wahrgenommen. Dies führt im Vergleich zu München zu besseren Werten bei Ehrlichkeit, Natürlichkeit und Sympathie. Allerdings bewirkt die schwächere Bewertung bei Qualität,. Tradition und Uniqueness eine etwas schlechtere Platzierung.

Platz 5 / Dresden: Mit deutlichem Abstand folgt die erste Stadt aus den neuen Bundesländern und lässt die Menschen an „historische Sehenswürdigkeiten in neuem Glanz“ wie etwa die Semperoper und die Frauenkirche denken. Dresden wird vor allem als sympathische, attraktive und besondere Stadt mit Tradition wahrgenommen.

Platz 6 / Bremen und Nürnberg: Mit der hochverschuldeten Stadt an der Weser assoziieren die Menschen die Bremer Stadtmusikanten, den Roland, die „schöne Altstadt“ und den ehemals erfolgreichen Fußballverein Werder Bremen. Bremen wird als sehr natürliche, sympathische und unkomplizierte Stadt mit Tradition perzipiert, obgleich nur wenige die Hansestadt als ihre Lieblingsstadt nennen. Bei Nürnberg fallen den Konsumenten der Christkindlmarkt, Nürnberger Lebkuchen und Bratwürste ein – aber eben auch die Nürnberger Prozesse. Nürnberg verfügt jedenfalls über ein hohes Maß an Tradition und Attraktivität.

Platz 8 / Frankfurt am Main: Die Börsenstadt kann vor allem mit Bestnoten hinsichtlich Dynamik, Innovation und Modernität auftrumpfen. Typischerweise assoziieren die Verbraucher mit Frankfurt die Banken, den Flughafen, aber eben auch eine hohe Kriminalitätsrate.

Platz 9 / Leipzig, Düsseldorf und Stuttgart: Diese drei Städte erzielen alle den gleichen Image-Score. Allerdings punktet Leipzig eher in Bezug auf Tradition und Düsseldorf besonders in der Kategorie Dynamik. Stuttgart sticht in keinem Bereich hervor und bietet ein homogenes Image auf niedrigem Niveau. Mit Leipzig verknüpfen die Verbraucher die Messe und Sehenswürdigkeiten, manche aber auch noch hässliche Plattenbauten. In Düsseldorf wähnen die Befragten „viele teure Sportwagen“, aber auch Altbier und die „Toten Hosen“. Bei Stuttgart fallen den Menschen Daimler, Spätzle und – natürlich – Stuttgart 21 ein.

Platz 12 / Hannover: Hannover ist die Stadt mit dem vermeintlich besten Hochdeutsch hat jedoch ein insgesamt schwaches Images aufzuweisen und verfügt nur über eine geringe Differenzierungsstärke. Den meisten fällt beim Stichwort Hannover die Messe ein.

Platz 13 / Dortmund: Die meisten Befragten bringen die Stadt aus dem Ruhrgebiet spontan mit dem aktuellen Meister und Mafo-Ranking-Sieger BVB Borussia Dortmund in Verbindung – dann kommt aber bis auf Assoziationen wie „Ruhrpott“, und „furchtbare Häuser“ nicht mehr viel. Dies äußert sich dann auch in einem Images-Score, der nur noch von Essen unterboten wird. Einzig bei Unkompliziertheit und Ehrlichkeit erzielt Dortmund noch ordentliche Noten.

Platz 14 / Essen: Die Stadt im Zentrum des Ruhrgebiets kann sich am wenigsten von den Mitbewerbern differenzieren und wird gemeinsam mit Dortmund auch am seltensten als Lieblingsstadt genannt. Den meisten fällt auch bei Essen „Kohleabbau“, oder Ruhrpott ein, was die Wahrnehmung etwas übertüncht, dass die Kulturhauptstadt Europas 2010 diesbezüglich etwa mit dem Folkwang-Museum einiges zu bieten hat

Hintergrund: In Kooperation mit dem Hamburger Marktforschungsinstitut Mafo.de stellt W&V Online wöchentlich ein Ranking zu ausgewählten Marken diverser Marktsegmente vor. Mit dem von Mafo.de entwickelten Tool Brand Feel lassen sich unterschiedliche Branchen und Märkte beleuchten. Dabei werden mehrere Marken eines Segments auf ihre Stärke und Positionierung getestet. In das Brand Feel-Tool fließen sowohl klassische Leistungsmerkmale ein wie Image, Bekanntheit oder Claimstärke, aber vor allem die nicht-rationalen Indikatoren, die „inneren Bilder“, die eine Marke - in dem Fall die Städte - beim Konsumenten hinterlässt.

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Autor: Christiane Treckmann

Christiane Treckmann ist Mitglied der W&V Redaktion. Ihre Interessen: das Spannungsfeld von Menschen, Marken und Medien - analog und insbesondere digital. Daher liegen ihr besonders Themen rund um Markenstrategien, Mediaplanung, Nachhaltigkeit, KI - und die Menschen dahinter am Herzen. Christiane ist zudem regelmäßige Moderatorin der W&V Webinare.