
Mobile Banking:
Großsparkassen planen Smartphone-Bank "Yomo"
Geheimprojekt: Laut Informationen der "SZ" arbeiten mehrere Großsparkassen an einer eigenen "Smartphone-Bank". "Yomo" soll Finanz-Startups wie Nummer 26 Paroli bieten und mobile, junge Kunden gewinnen. Das birgt Zündstoff.

Foto: Yomo
Lernen von Startups: Laut Informationen der "Süddeutschen Zeitung" arbeiten mehrere Großsparkassen an einer eigenen "Smartphone-Bank". Das Geheimprojekt trage den Arbeitstitel "Yomo" und soll Finanz-Startups Paroli bieten, allen voran der neuen Girokonto-App Nummer 26. Das Berliner Startup konnte in wenigen Monaten mehr als 100.000 zumeist junge Kunden in acht Ländern gewinnen. Die Sparkassen sehen sich nun im Zugzwang, den neuen, digitalen Rivalen etwas entgegenzusetzen.
Die Mobile-Bank birgt durchaus politische Brisanz, bedeute sie doch einen "Tabubruch", so die "SZ". Denn damit gebe es erstmals ein bundesweites Direktbank-Angebot der Sparkassen, mit dem das Regionalprinzip ausgehebelt werde - der heilige Gral der Sparkassen. Mit Widerstand der kleineren Kassen wird deshalb gerechnet.
Mindestens acht Großbanken sollen an dem millionenschweren Projekt beteiligt sein, darunter Institute in Köln, Hamburg, Berlin und München. Es ist wohl schon weit fortgeschritten: Dem Bundeskartellamt sollen die Details in diesen Tagen vorgelegt werden. Außerdem ging bereits die Internetadresse www.yomo.de live. Laut Impressum verbirgt sich dahinter die Hamburger Firma Starfinanz, die Mobile-Banking-Lösungen unter anderem für Sparkassen entwickelt.
Im Herbst soll Yomo nach Informationen der Zeitung an den Start gehen. Um neue und junge Kunden anzusprechen, werde die Marke dann möglichst unabhängig von den Sparkassen geführt. Mobile Kunden versprechen neue Erlösquellen. Denn den Sparkassen schmelzen wegen der niedrigen Zinsen die Gewinne weg. Viele der 409 Institute schließen oder fusionieren deshalb Filialen.
Ganz auf die Bedürfnisse von Smartphone-Nutzern setzt das Berliner Startup Nummer 26. Kooperationspartner ist die Wirecard Bank AG, zu den Investoren gehören neben dem US-Fond Valar Ventures von Peter Thiel, auch Earlybird Ventures sowie Redalpine Ventures und Axel Springer Plug&Play. Seit Februar kooperiert die App mit Transferwise, Plattform für Auslandsüberweisungen.