
Gruner + Jahr will Harper's Bazaar
Die G+J-Verlagsmanagerin Julia Jäkel will die Marke "Harpers' Bazaar" wieder nach Deutschland holen. Aber auch Marquard Media möchte den Titel gerne in Lizenz haben.
Für die Gruner + Jahr-Verlagsmanagerin Julia Jäkel geht es derzeit steil bergauf. Erst vor wenigen Monaten wurde sie zur Verlagsgeschäftsführerin der "Exclusive Gruppe" befördert. Vor wenigen Tagen wurde ihr Aufgabengebiet nun noch einmal erweitert: Künftig soll sie - bedingt durch den Wechsel von Ove Saffe zum Spiegel-Verlag - zusätzlich noch die "Verlagsgruppe Living" leiten.
Und Julia Jäkel hat offenbar einiges vor: Ihr erklärtes Ziel ist es nach Informationen des W&V-Schwestertitels "Der Kontakter", "Harper's Bazaar" nach Deutschland zu holen. Der Titel könnte die Lücke im Portfolio schließen, die "Marie Claire" hinterlassen hat. Dem Vernehmen nach gab es bei dem Hamburger Großverlag diesbezüglich bereits im letzten Jahr Gespräche mit dem Lizenzinhaber Hearst.
Als Standort der Redaktion wurde damals München gehandelt. Für den Chefredakteursposten war Annette Weber vorgesehen, die sich für den Chefposten von InStyle entschied. Eine Vorstandsentscheidung zu dem neuen Projekt wird erst nach der Sommerpause erwartet.
Bei einem Go würde G+J in einen Wettstreit um die deutsche Lizenz treten, denn auch Marquard Media in München bemüht sich dem Vernehmen nach um das Blatt. Dort hofft man auf eine zweite Chance - schon einmal erschien "HB" bei MVG und musste mangels Erfolg 1992 wieder vom Markt genommen werden. Bei MVG hat man jedoch keine Zweifel, die Lizenz von Hearst zu erhalten. Verlagseigner Jürg Marquard sagte auf Kontakter-Anfrage: "Wir sind seit Jahren mit Cosmopolitan Geschäftspartner von Hearst und haben exzellente Beziehungen zum Haus." G+J wollte keine Stellungnahme abgeben.