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Hackerangriff auf AP: Wie eine falsche Twitter-Nachricht die Börse erschüttert
Es habe einen Angriff auf das Weiße Haus gegeben, der Präsident sei verletzt - diese gefälschten Twitter-Nachricht verbreiteten Hacker über das gekaperte Profil der Nachrichtenagentur AP.
Es habe zwei Explosionen im Weißen Haus gegeben, der Präsident sei verletzt - diese gefälschten Twitter-Nachricht verbreiteten Hacker über das gekaperte Profil der Nachrichtenagentur Associated Press (AP). 1,9 Millionen Abonnenten haben diese Nachricht gesehen. AP reagierte sofort auf die Falschmeldung und erklärte per Twitter, dass die Meldung eine Fälschung sei. Ein Dementi kam auch innerhalb weniger Minuten vom Weißen Haus. Dem Präsidenten gehe es gut, ließ ein Sprecher verlauten.
Doch trotz der schnellen Reaktionen löste die Falschmeldung einige Erschütterungen an der Börse aus. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial ließ stark nach und rutschte sogar kurzzeitig ins Minus, bevor er sich wieder schnell erholte. Nun will die US-Börsenaufsicht SEC die genaueren Umständen des Hacks untersuchen: "Ich weiß nicht genau, wonach wir suchen, aber natürlich wollen wir große Veränderungen wie diese verstehen, wie kurz sie auch war", gab Daniel Gallagher von der Börsenaufsicht an.
Mittlerweile geht die AP davon aus, dass sie Opfer eines gezielten Angriffes geworden ist. Per geschickt getarntem Phishing-Versuch hatten sich die Hacker das Passwort ergattert, berichten mehrere US-Medien. AP-Reporter Mike Baker hatte via Twitter über die Phishing-Emails berichtet. Den Berichten zufolge erklärte eine Gruppe mit dem Namen "Syrische Elektronische Armee", für den Hack verantwortlich zu sein, was AP noch nicht bestätigt hat. Eine ähnliche Gruppe hatte vor einigen Wochen bereits Profile des britischen Fernsehsenders BBC gehackt und ebenfalls Falschmeldungen verschickt. Nach Angaben von AP selbst, ist auch das FBI mit Ermittlungen befasst. Das Twitter-Konto wurde zunächst deaktiviert, ist aber wieder reaktiviert worden. dpa/aj