
Hello:
Hello zieht mit Jan Wölfel und Katrin Schenk eine zweite Führungsebene ein
Die Agentur aus München hat in diesem Jahr erstmals die Fünfmillionenhürde übersprungen und das, obwohl sie Ende 2016 den Kunden 3 aus Österreich verlor. Mit dem neuen Team will Hello stärker wachsen.

Foto: Hello
Sie waren beide viel unterwegs. Katrin Schenk drei Jahre in London, Jan Wölfel zehn Jahre in Hamburg. Zeit anzukommen! Hello hat die beiden nach München geholt, sie bilden die zweite Führungsebene. Schenk wird Executive Client Service Director, Wölfel Executive Creative Director. Sie steigen in die Geschäftsleitung auf und werden Partner.
Schenk und Wölfel wollten beide unbedingt nach München zu Hello. Wölfel, zuletzt bei Leagas Delaney, Grabarz & Partner, hat inzwischen Familie. Seine Frau und er zog es in die alte Heimat. Hello habe ihn überzeugt, weil die ihm offen und ehrlich vorkamen. Und er hat jetzt eine unternehmerische Perspektive, kann gestalten.
Brexit: Unwillkommenskultur
Schenk wiederum hatte sich in London als Freelancerin verdingt, um "ganz unterschiedliche Agenturtypen kennenzulernen", wie sie sagt. Sie war bei Landor, davor bei Spark44, Jung von Matt. Jetzt will sie selbst Verantwortung übernehmen; und leitet auch die Social-Media-Unit der Agentur. Eine Rolle spielte freilich der Brexit: Schenk fühlte sich nicht mehr so willkommen. Das neue Dream Team kümmert sich um die Bestandskunden, den Inhabern Andrea Bassermann, Philipp Kohlmey und Chris Mayrhofer obliegen Neugeschäft und Business Development.
Dass Hello in eine zweite Führungsebene investiert, ist durchaus bemerkenswert. Hatte die Agentur, die in München 60 und in Wien 15 Leute beschäftigt, doch Ende des Jahres Hutchison 3 verloren und damit 15 Prozent des Gesamtumsatzes. Österreichs großer Telekommunikationsanbieter konsolidierte seinen Etat nach zehn Jahren lieber bei einer inländischen Agentur, Virtue heißt sie.
Mit Social Media konnte Hello den Verlust von 3 kompensieren
Die Mannschaft hat das eher motiviert: Von elf Pitches gewann sie neun, darunter BSH, MAN und Swisslife, und erreichte so 2016/2017 erstmals einen Nettohonorarumsatz von 5 Mio. Euro, auch der Gewinn sei gestiegen. Gerade mit Social Media konnte Hello punkten; der Bereich trage inzwischen 30 bis 40 Prozent zum Umsatz bei.
So gut soll es mit den beiden Neuen weitergehen. Die Kunden, sagt Philipp Kohlmey, erwarteten heutzutage eine erwachsene Beratung von Leuten, die mitdenken. Denn die Aufgaben würden komplexer und uneindeutiger. Katrin Schenk und Jan Wölfel wissen also, was zu tun ist.