Im abgelaufenen Quartal waren Disneys Freizeitparks, die zu den wichtigsten Stützen und Gewinnbringern des Unternehmens zählen, die Hauptleidtragenden der Corona-Krise. Zunächst mussten internationale Attraktionen etwa in Asien schließen, Mitte März folgten dann die großen Themenparks in den USA. Dadurch stehen hohen Kosten plötzlich keine nennenswerten Einnahmen mehr gegenüber. Am 11. Mai soll immerhin Disneyland Shanghai wieder eröffnen, allerdings mit deutlichen Einschränkungen. Insgesamt bezifferte Disney den Schaden durch die Pandemie im Quartal auf rund 1,4 Milliarden Dollar.

Doch auch die Filmsparte ächzte unter der Krise, wegen der Menschen weltweit zuhause bleiben, Kinos dichtmachen und Studios ihre Produktionsarbeiten aussetzen mussten. Der Geschäftsbereich spielte acht Prozent weniger Gewinn als im Vorjahr ein - obwohl es zu Beginn des Quartals mit "Frozen 2" und "Star Wars: The Rise of Skywalker" noch vielversprechende Filmstarts gegeben hatte. Das TV- und Kabelgeschäft steigerte die Einnahmen indes deutlich, auch wenn der kriselnde Sportsender ESPN die Sparte weiterhin runterzieht.

Bei Anlegern kamen die Quartalszahlen zunächst nicht gut an, die Aktie reagierte nachbörslich mit deutlichen Kursabschlägen. Der Gewinn lag deutlich unter den Markterwartungen, auch wenn die Erlöse höher als angenommen ausfielen. Besonders missfiel den Investoren, dass Disney ankündigte, die halbjährliche Dividendenzahlung aufgrund der Belastungen durch die Pandemie auszusetzen. Die Aktie hat ohnehin schon stark gelitten - der Kurs fiel seit Jahresbeginn um 30 Prozent.