Fussball:
Herbert Hainers Pläne für den FC Bayern
Sportlich und finanziell geht es dem FC Bayern München blendend, jetzt soll die Digitalisierung noch weiter vorangetrieben werden. Das zumindest sagt der neue Club-Präsident Herbert Hainer in einem TZ-Interview.
Nach einer sportlichen Durststrecke im Herbst steht der FC Bayern in der Bundesliga-Tabelle nun endlich wieder da, wo er nach eigenem Dafürhalten selbstverständlich hingehört: Ganz oben nämlich. Und genau dort will der Club auch in Sachen Digitalisierung hin, wie der jetzige Club-Chef und frühere Adidas-CEO Hainer in einem Interview des Münchner Merkur und der TZ nun verkündet hat. Dabei solle, so ist dort zu lesen, der digitale Wandel ohne Gefährdung der DNA erfolgen. Die junge Generation gehe heute anders mit ihren Sporthelden um als früher und wenn ein Christiano Ronaldo seine mehr als 200 Millionen Follower über die sozialen Medien beeinflussen könne, dann müsse sich auch der FC Bayern diesen Tatsachen stellen und "Antworten finden". Wie diese Antworten konkret lauten könnten, lässt Hainer leider nicht verlauten. Stattdessen bleiben die Aussagen auch in seinen folgenden Sätzen schwammig.
"Wir müssen Strukturen, Prozesse und vor allem eine Denkweise schaffen, durch die der FC Bayern auch in Zukunft zeitgemäß und erfolgreich sein kann", sagte der 65-Jährige. Zugleich müsse aber sichergestellt sein, "dass der FC Bayern bei aller Modernität und Digitalisierung nie seine Wurzeln, seine Tradition und seine Werte vernachlässigt".
Ronaldo liegt vor dem FC Bayern
Während der FC Bayern der Bundesliga-Konkurrenz nicht nur beim sportlichen Erfolg längst weit enteilt ist, sieht es international ganz anders aus. Bei Facebook beispielsweise besitzen die Bayern ziemlich genau 50 Millionen Follower und damit mehr als das dreifache von Borussia Dortmund. Cristiano Ronaldo, und das dürfte Hainer durchaus ein wenig verstimmen, liegt mit 126 Millionen Followern meilenweit davor. Allerdings können es auch Real Madrid (109 Millionen), der FC Barcelona (102 Millionen) und Manchester United (72 Milllionen) nicht annähernd mit der Beliebtheit von Ronaldo aufnehmen und ein Robert Lewandowski spielt mit seinen neun Millionen Followern gar mehrere Beliebtheitsligen tiefer.
Wie sich das ändern lässt? Das dürfte sehr schwierig werden, denn international hat die Bundesliga einen weit niedrigeren Stellenwert als beispielsweise die englische Premiere League oder die spanische Primera Division. Und da die ganz großen Namen nahezu ausnahmslos dort und eben nicht bei Bayern München oder gar Eintracht Frankfurt spielen, dürfte das in absehbarer Zukunft auch so bleiben. Umso gespannter sind wir alle, welche Antworten die Bayern auch bei Facebook und Instagram zum ganz großen Erfolg führen werden.