Ebenso hat sich die Allianz inzwischen zum Rücktritt von Hoeneß geäußert: "Wir haben großen Respekt vor seiner Entscheidung", hieß es einer Erklärung des Versicherers. Die Münchner hatten erst im Februar ihren Einstieg bei der FC Bayern AG bekannt gemacht. Neben der Allianz sind auch Audi und Adidas mit 8,33 Prozent beteiligt.

Wie schon am Tag des Urteils gingen beim Bekanntwerden der persönlichen Erklärung von Hoeneß Websites in die Knie – dieses Mal insbesondere beim FC Bayern München. Der Verein hatte den Link zum Hoeneß-Rücktritt unter anderem auf der hauseigenen Facebook-Seite platziert und via Twitter unter die Fans gebracht. Hoeneß begründet seine Entscheidung mit dürren Worten. "Ich möchte Schaden von meinem Verein abwenden", schreibt er. Damit verschafft der einst mächtigste Bayern-Mann vor allem den Sponsoren Erleichterung. Die Top-Manager der betroffenen Unternehmen, die sich in den vergangenen Tagen Journalisten stellten, mussten Antworten auf solche Fragen finden: Ist Hoeneß noch haltbar? Schade er nicht dem Club, den Marken? So gab Hypovereinsbank-Chef Theodor Weimer am Mittwoch, also vor dem Urteil, zu Protokoll: Er gehe "keine Nanosekunde davon aus", dass sich das Verhältnis zu dem Verein wegen der "Causa Hoeneß" verändern werde. Audi-Boss Rudi Stadler verwies gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" auf den "komplexen Sachverhalt". Es brauche zunächst eine "letztinstanzliche Entscheidung", so der Manager zu der Zeitung. Alle mussten also eine möglichst diplomatische Antwort finden. Und solche Bekenntnisse sind nun nicht mehr nötig.


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Autor: W&V Redaktion

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