
Holtzbrinck profitiert vom Internet
Der Bereich elektronische Medien legte 2007 um rund 70 Prozent zu. Die Verlagsgruppe Handelsblatt stagnierte indes - allerdings bei einem besseren Ergebnis. Alles in allem nahm der Verlag 2007 mit 215 Millionen Euro deutlich mehr ein als im Vorjahr.
Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr ihren Gewinn und Umsatz deutlich gesteigert. Der Gesamtumsatz wuchs um knapp elf Prozent auf rund 2,5 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern lag mit 215 Millionen Euro klar über dem des Vorjahrs (67 Millionen Euro). Dies sagte der für die Ressorts Finanzen und Digitales zuständige Holtzbrinck-Vize Jochen Gutbrod der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe).
Wachstumstreiber waren vor allem das Internet-Geschäft, das der web-affine Verleger Stefan von Holtzbrinck forciert. Der Bereich elektronische Medien legte um rund 70 Prozent zu. 2007 habe der Konzern insgesamt 260 Millionen Euro investiert, sagte Gutbrod - die Hälfte davon ins Internet. Unter anderem hatte das Verlagshaus die Kontaktplattform StudiVZ gekauft. Derzeit schreibe die Neuerwerbung noch Verluste, räumte Gutbrod ein. "Da erwarten wir auch 2008 keine Gewinne." Bis 2011 will Holtzbrinck 25 Prozent seines Umsatzes im Web machen. "Wir wollen das Unternehmen konsequent auf neue Medien ausrichten", kündigte Gutbrod an.
Im Geschäftsfeld Zeitungen erhöhte Holtzbrinck seinen Umsatz um 3,5 Prozent auf 719 Millionen Euro. Die Verlagsgruppe Handelsblatt stagnierte bei 305 Millionen Euro. Verbessert habe sich dort laut Gutbrod jedoch das Ergebnis, das von 4,5 Millionen Euro auf 23,6 Millionen Euro stieg. Die Schulden des Konzerns habe man 2007 auf 508 Millionen Euro reduziert.
Gutbrod bestätigte außerdem das Interesse Holtzbrincks an zentralen Teilen der insolventen Pin Group. Wie der Kontakter bereits in seiner Printausgabe berichtet hatte, will das Verlagshaus neben ehemaligen Tochterfirmen auch die Pin-Filiale in Berlin erwerben.