
Neuer Branchenriese:
Holtzbrinck und Springer Science bündeln Wissenschaftsverlage
Zusammen mit Springer Science+Business Media will Stefan von Holtzbrinck eine Gruppe mit 1,5 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 13.000 Mitarbeitern schaffen.
Der Wissenschaftsverlag Springer Science+Business Media gehört künftig zum Reich des bisherigen Mitbewerbers Holtzbrinck. Der Springer-Eigentümer BC Partners und Verleger Stefan von Holtzbrinck verkünden am Donnerstag, dass sie ihre Wissenschafts- und Bildungsgeschäfte zu einem neuen Branchenriesen zusammenwerfen wollen. BC Partners wird dabei Juniorpartner, Holtzbrinck behält einen kleineren Teil seines Wissenschaftsgeschäfts rund um Nature Publishing Group, Palgrave Macmillan sowie Macmillan Education selbst.
An der geplanten Gruppe mit 1,5 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 13.000 Mitarbeitern wird demnach Holtzbrinck eine Mehrheit von 53 Prozent halten. Noch müssen die Kartellbehörden dem Deal zustimmen. Damit rechnen beide Seiten im ersten Halbjahr. Der Verlag Springer Science – nicht mit der "Bild"-Heimat Axel Springer zu verwechseln – ist erst 2013 für mehr als drei Milliarden Euro von BC Partners übernommen worden.
Zu Holtzbrinck: Stefan von Holtzbrinck und sein Bruder Dieter von Holtzbrinck führen das Erbe ihres Vaters in getrennten Unternehmen fort. Stefan wirkt in Wissenschaft, Bildung und Belletristik (Macmillan-Verlage) sowie in der Digitalbranche, Dieter bleibt dem klassischen Printgeschäft mit Zeitungen wie "Handelsblatt" und "Tagesspiegel" treu. Sonderfall "Zeit": Die Wochenzeitung gehört beiden Familienteilen gemeinsam. Mit der Konzentration auf Bildung will übrigens auch Bertelsmann wachsen; das lukrative Geschäftsfeld wird bei den Güterslohern gerade zu einer wichtigen Säule ausgebaut.