
Hombach gibt Post eine erneute Absage
"WAZ"-Geschäftsführer Bodo Hombach hat für sein Verlagshaus bekräftigt, sich nicht an einer Gratiszeitung der Deutschen Post AG zu beteiligen. Stattdessen verlangt er in einem Interview von der Bundesregierung, dessen Print-Pläne zu verhindern.
"WAZ"-Geschäftsführer Bodo Hombach hat für sein Verlagshaus bekräftigt, sich nicht an einer Gratiszeitung der Deutschen Post AG zu beteiligen. "Wir werden das nicht machen", erklärte Hombach im "Spiegel". Die Bundesregierung solle als Hauptaktionär des Logistikkonzerns vielmehr ihre Möglichkeiten nutzen, dessen Print-Pläne zu verhindern. "Nach der Bananenrepublik-Posse um den Mindestlohn sollte die Bundesregierung ein für alle Mal klarstellen, dass sie einer solchen Staatszeitung ihre Zustimmung nicht geben wird", sagte Hombach.
Die Äußerungen des "WAZ"-Bosses sind eigentlich nicht neu. Offensichtlich sah Hombach jedoch noch einmal die Notwendigkeit zum deutlichen Wort. Denn der Essener Zeitungskonzern zählt in der Branche zu den Hauptverdächtigen, ein potenzieller Print-Partner der Deutschen Post zu sein. Bei der Werbezeitschrift Einkauf Aktuell haben "WAZ" und Post im Rahmen eines Pilotprojekts eine Vertriebspartnerschaft geschlossen, die von anderen Verlagen argwöhnlich beäugt wird.
Gegenüber "Werben & Verkaufen" hatte Hombach zudem bereits angedeutet, sich mit der Post auch weitergehende Kooperationen vorstellen zu können. Zu dem in der Verlagsbranche umstrittenden Postblatt "Einkauf Aktuell" sagte Hombach, die "WAZ" wolle "nicht einfach Boten eines Fremdprodukts sein". "Wenn wir die Kooperation fortsetzen, werden wir auch über die ganze Wertschöpfungskette bei der Vermarktung sprechen."