
Illegale Streaming-Portale: GVU will gegen "schwarze Schafe der Werbewirtschaft" vorgehen
Im Kampf gegen illegale Streaming-Portale wie die abgeschaltete Plattform kino.to appelliert die GVU jetzt verstärkt an die Werbewirtschaft. Sie soll Mechanismen einbauen, die eine Platzierung von Werbung auf entsprechenden Sites unterbinden.
Es ist mit den illegalen Streaming-Portalen wie mit Unkraut. Ist eines beseitigt, sprießt schon wieder an weiteren Stellen neues nach. Anfang Juni hatte die Generalstaatsanwaltschaft Dresden die Plattform kino.to abgeschaltet. Wie die Berliner Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) in einer Erhebung feststellte, gingen allein seitdem kino.to dichtgemacht wurde mindestens 14 neue Streaming-Portale online.
Seit Juni beobachte die GVU einen harten Wettkampf unter den "digitalen Hehlern“, so Matthias Leonardy, GVU-Geschäftsführer. Es geht um die Nutzerzahlen, die ausschlaggebend für die Werbeeinnahmen sind. An dem Punkt Werbung will nun auch die GVU verstärkt ansetzen im Kampf gegen die illegalen Portale. Dazu appellierte Leonardy diese Woche in Berlin eindringlicher an die Werbewirtschaft. Es sei ein "Unding, dass dabei zum Teil namhafte Anbieter durch Bewerbung ihrer Produkte und Dienste als Financiers solcher Kriminellen wirken“. Er rief deshalb Werbewirtschaft und Werbetreibende dazu auf, "umgehend Mechanismen zu implementieren, die eine Platzierung von Werbemitteln auf den Seiten der digitalen Hehler unterbinden“. Andernfalls müsse gegebenenfalls gegen die schwarzen Schafe der Werbewirtschaft strafrechtlich vorgegangen werden.