
Postillon/Titanic/Twitter:
Im Fall Hoeneß übernimmt nun die Satire
Mit 27,2 Millionen Euro an hinterzogenen Steuern hat der Angeklagte Uli Hoeneß den Bogen überspannt. Jetzt am Zug: "Der Postillon" und "Titanic".
Mit Bekanntwerden der tatsächlich hinterzogenen Steuerschuld des FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß in Höhe von vorläufig 27,2 Millionen Euro kennen Medien und Netz am Mittwoch kein Halten mehr: Die Satire übernimmt. Stefan Sichermanns "Postillon" etwa meldet am Mittwoch, dass der schwergewichtige Wurstfabrikant und Fußball-Manager die Selbstanzeige zur Steuerhinterziehung gar zurückgezogen hat. Hoeneß habe "den Ernst der Lage gehörig unterschätzt", als er 3,5 statt 27,2 Millionen Euro Steuerschuld angezeigt habe. Daher der Rückzug. Blöde nur: "Das Finanzministerium befürchtet nun Verluste in dreistelliger Millionenhöhe. Denn der Fiskus muss Uli Hoeneß nicht nur die im letzten Jahr gezahlten fünf Millionen Euro Kaution zurückerstatten, sondern auch auf etwaige Strafzahlungen seitens des rehabilitierten Bayern-Präsidenten verzichten", melden "Der Postillon" und seine Agentur "dpo".
Das Satire-Team der "Titanic" hat angesichts der rasch steigenden Hinterziehungs-Summen flugs eine "Hoeneß-Steuerschuldenuhr" installiert – ähnlich dem Zählwerk beim Steuerzahlerbund. Immer noch aktuell: das Selbstanzeige-Formular der "Titanic" für Steuerhinterzieher. W&V Online berichtet aber auch weiterhin über die ernsten Seiten des Prozesses, der wahrscheinlich am Donnerstag bereits mit einem Urteil enden soll. So halten die Sponsoren und Aufsichtsratsmitglieder des FC Bayern München dem Patriarchen Hoeneß noch die Treue. Ein Beispiel: die Hypovereinsbank.
Wie sich die Berichterstattung in den Medien und die Kommentare im Social Web verändert haben, skizziert auszugsweise der Storify-Stream, den W&V Online zur Causa Hoeneß erstellt hat.