Havas Corona Monitor 4. Welle Shopping

Auch Lebensmittel werden verstärkt online gekauft.

Doch wer profitiert vor allem vom Online-Shopping der Bundesbürger, wenn es um Kleidung, Elektroartikel und Bücher geht? Die Antwort überrascht nicht. Es ist Amazon. Die gigantische Bandbreite des Angebots und die Verfügbarkeit scheinen zu überzeugen. Mit 69 Prozent erreicht der börsennotierte Riese aus Seattle einen Spitzenwert. Grundsätzlich kaufen etwa 59 Prozent der Befragten bei großen Online-Händlern, 39 Prozent bei kleinen, lokalen Anbietern und 29 Prozent bestellen direkt bei den Marken.

Havas Corona Monitor 4. Welle Onlinehändler

Der Platzhirsch ist klar Amazon.

Was indes immer noch erstaunt: Die Deutschen sind trotz der Warnungen vor einer tiefen Rezession, Kurzarbeit und ersten Insolvenzen eher optimistisch. Den großen Sparkurs wollen nur wenige einschlagen. So geben mehr als 80 Prozent der Befragten an, für Produkte wie Kleidung, Lebensmittel und Drogeriewaren, Elektronikartikel und Geschenke auch nach der Krise nicht weniger ausgeben zu wollen. Allerdings gibt es klare Verlierer. Die Anschaffung eines neuen Autos oder die Buchung einer Fernreise sind Ausgaben, die nun gerne nach hinten geschoben werden. Offenbar um einen längeren Zeitraum. Ein Problem für die deutschen Autohersteller und Importeure aber auch die Touristikbranche.

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Havas Corona Monitor 4. Welle Konsum

Können warten: Auto-Kauf und Fernreisen.

Während sich laut diverser Medienberichten Österreich schon wieder etwas Hoffnung macht, dass im Sommer wieder Touristen ins Land strömen, zeichnet die Havas-Befragung ein etwas anderes Bild. Zumindest mit Blick auf die Deutschen. Die meisten gehen davon aus, im eigenen Land Urlaub zu machen. Zwei Drittel glauben nicht, dass eine Fernreise oder ein Urlaub in Europa mit dem Flugzeug möglich sind. Rund die Hälfte geht davon aus, dass erst im kommenden Jahr wieder Reisen ohne Einschränkungen realisierbar sind.

Havas Corona Monitor 4. Welle Flugreisen

2020 heißt es, wenn überhaupt, Urlaub im eigenen Land.

Monitor-Fazit: Die Quarantäne hält an und ebenso die hohe Nutzung der verschiedenen Medien. Über Ostern erfreuen sich vor allem Onlinemedien einer verstärkten Nutzung – vor allem zur Kommunikation mit der Familie. Dies gilt auch für die Generation 50+, die durch Corona wohl einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht hat. Überhaupt ist nicht alles schlecht. Es gibt viele Innovationen und die kommen an. Autokinos eröffnen an vielen Orten in Deutschland und werden von der Bevölkerung dankbar angenommen. Werbung ist auch zur Zeit voll akzeptiert. Problemlöser-Werbung wirkt, aber auch über ein wenig Normalität freut man sich langsam aber sicher.

Und nach Corona? Ein großes Comeback von Sparern ist noch nicht in Sicht. Die meisten Befragten schätzen ihre zukünftigen Konsumausgaben ähnlich denen vor Corona ein. Auch glauben die meisten, dass sich ihre Mediennutzung normalisieren wird und sie wieder ins Büro gehen statt Homeoffice zu machen. Onlineshopping wird aus Sicht der Befragten jedoch von größerer Bedeutung bleiben.

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Peter Hammer
Autor: Peter Hammer

Er begleitet seit vielen Jahren redaktionell die Agentur-Branche, kennt noch die Zeiten, als Werbung "sexy" war und mancher Protagonist wie ein Popstar gefeiert wurde. Das Hauptaugenmerk gilt aktuell den Themenfeldern "Agenturstrategie" sowie "Etats & Pitches". Vor allem interessieren ihn innovative Geschäftsmodelle und Konzepte, mit denen die Branche erfolgreich auf die permanenten Veränderungen in der Kommunikation reagieren kann.