
Studie:
Influencer haben Existenzängste
Ein Großteil der Influencer fühlt sich von der aktuellen Situation existenziell bedroht. Das ergab eine neue Studie, die außerdem untersucht hat, wie sich ihre Inhalte nach der Krise verändern werden.

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Natürlich geht die Corona-Krise auch an Influencern nicht vorüber: 84 Prozent fühlen sich durch die momentane Situation existenziell bedroht. Das ergab die Studie "Influencer in der Corona-Krise", für die die Agentur KMB Creative Network um Autor Christoph Kamps eine Umfrage mit deutschen Micro- bis Macro-Influencern durchgeführt hat, um ein aktuelles Stimmungsbild, aber auch einen Ausblick auf die Zukunft zu geben.
Doch es ist nicht nur eine Angst, die die Influencer haben - sondern die konkrete Auftragslage: 68 Prozent gaben an, dass ihnen in den vergangenen zwei Wochen aufgrund der Corona-Krise Aufträge gekündigt worden seien, alle Befragten gehen davon aus, dass die aktuelle Krise einen negativen finanziellen
Einfluss auf sie haben wird.
Auf der anderen Seite steigt aber das Engagement der Follower - schließlich sitzen auch diese zu Hause und haben Zeit, die sie gerne in den sozialen Medien verbringen. Insgesamt 82 Prozent der Befragten berichteten von einem höheren Engagement mit ihren Followern. Und das, obwohl sich auch die Zahl der Posts bei den Influencern signifikant erhöht hat: 68 Prozent gaben an, dass sie in der Krise mehr Content auf ihren Kanälen in
einer höheren Frequenz ausspielen würden.
Mehr Nachhaltigkeit
Der Einfluss, den die Krise auf die Influencer und Content Creators hat, zeigt sich auch in der Art und Weise, wie und welcher Content produziert wird. Nicht nur der Arbeitsort, sondern auch der Inhalt wird durch die Arbeitssituation bestimmt, finden 91 Prozent. "Home Content" verändert den Feed vieler, aber die Zeit für mehr Kreativität überschattet die eingeschränkte Auswahl an Möglichkeiten zuhause. Aufgrund der begrenzten Zahl an Settings produzieren viele im wachsenden Maße Bewegtbild, Video und Live Content. Insbesondere IGTV ist Profiteur dieses Trends.
Die Feeds der Influencer könnten sich aber auch langfristig ändern. Die Inhalte sollen künftig von nachhaltigeren Themen bestimmt werden, von Achtsamkeit und dem Wertschätzen kleiner Dinge bis hin zu einer ethischeren und intensiveren Planung des Contents. Viele Influencer sind sich in der aktuellen Situation ihrem Einfluss und ihrer Verantwortung bewusst. Und das soll auch nach der Krise anhalten.