
Anordnung der Timeline:
Instagram vertraut auf Algorithmus und verzeichnet sinkende Interaktionen
Instagram nähert sich immer stärker Facebook an, führt einen Algorithmus ein und verzeichnet laut einer Studie einen Rückgang bei den Interaktionen.
Facebooks Plattform Instagram will ihren Nutzern die Bilder künftig nicht mehr chronologisch, sondern von Software geordnet zeigen. Algorithmen sollen die Fotos nach Relevanz für die Betrachter sortieren, erklärte der Dienst in einem Blogeintrag. Aktuell verpassten Nutzer rund 70 Prozent der Beiträge, darunter auch für sie wichtige, lautet die Begründung.
Die Änderungen sollen in den kommenden Monaten sichtbar werden. Zum Start werden "alle Posts da sein, nur in einer anderen Reihenfolge", betonte Instagram. Die Fotoplattform hat mehr als 400 Millionen Nutzer. Bei Facebook mit mehr als 1,6 Milliarden aktiven Mitgliedern kann man sich die Einträge schon lange von Software sortieren lassen.
Instagram zeigt einen gewissen Aktionismus in den vergangenen Wochen. Ein Grund: "Instagram wird langsam erwachsen", wie es Alexander Peiniger, CEO und Mitgründer des Social-Media-Analytics-Anbieter Quintly, ausdrückt. Das Unternehmen hat eine Studie vorgestellt. Der Tenor zugespitzt: "Instagram schwächelt". Quintly hat 2015 rund 10.000 Instagram-Profile untersucht. Dabei hat der Dienstleister beobachtet, dass zwar die Anzahl eigener Posts in dem sozialen Netzwerk steigt - allerdings nur noch moderat. Laut Quintly verzeichnet Instagram für das Jahr 2015 eine im Durchschnitt sinkende Wachstumsrate der Followeranzahl einzelner Profile sowie eine starke Abnahme der Interaktionsrate. Für viele Accounts sank die Anzahl der Interaktionen um etwa 50 Prozent im Zeitraum von Januar bis Dezember 2015.
Einen Algorithmus zu ändern oder einzuführen ist heikel. Das musste jüngst Twitter erfahren: Ein Medien-Bericht über mögliche Änderungen an der Timeline hatte die Fans der Plattform aufgescheucht. Diese haben dann den - wenig schmeichelhaften - Hashtag #RIPTwitter erfunden.
Instagram nähert sicher nicht nur in Sachen Algorithmus immer stärker Facebook an: So führt die Marke in den kommenden Monaten einige Änderungen für Werbungtreibende ein. So bekommen Unternehmen bald eigene Business-Profile, die sich optisch von den Auftritten der normalen Nutzer unterscheiden.
(mit dpa)
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