Gesundheitsvorsorge im Auto:
Jaguar Land Rover will Carsharing gesundheitlich sicherer machen
Sharing ist die Mobilität der Zukunft. Aber was ist mit der Hygiene in den Fahrzeugen? Jaguar Land Rover forscht, wie man multiresistente Erreger tötet.
Der Trend geht hin zu Sharing-Lösungen und weg vom Besitz eines Autos. Das schafft Hygiene-Probleme. Die Ansteckungsgefahr steigt. Was die Atemluft betrifft, prescht nun Jaguar Land Rover vor. Der britische Autohersteller erforscht Möglichkeiten, wie durch UV-C-Bestrahlung im Lüftungssystem künftiger Fahrzeugmodelle die Ausbreitung gefährlicher Bakterien, Viren und Keime verringert oder gestoppt werden kann.
Wie?
Die Bestrahlung von Erregern mit UV-C innerhalb der Belüftung und Klimaanlage zerlegt deren Molekularstruktur und neutralisiert die gefährlichen Mikroorganismen.
In das Passagierabteil gelangt nur saubere, gefilterte Luft.In der Medizintechnik kommen UV-C-Strahlen bereits seit über 70 Jahren zum Einsatz – zum Beispiel für die Desinfektion von Wasser, für Luftfilterung und Oberflächendesinfektion. UV-C-Strahlen mit Wellenlängen zwischen 200 und 280 Nanometern seien geeignet, auch in Fahrzeugen schädliche Bakterien, Keime und Viren zu töten, so Jaguar Land Rover.
Wofür?
Damit können zum Beispiel auch Erkältungs- und Grippeviren ausgeschaltet werden. Auch im Kampf gegen arzneimittelresistente so genannte "Superbugs" sei UV-C eine scharfe Waffe.
Im Durchschnitt verbringt jeder Autofahrer rund 300 Stunden im Jahr am Lenkrad, sagt Steve Iley, Chief Medical Officer bei Jaguar Land Rover. "Das eröffnet große Möglichkeiten, das Auto für Zwecke der vorbeugenden Gesundheitsfürsorge zu nutzen", so Iley.
Wann?
Die Neutralisierung schädlicher Erreger steht bei Jaguar Land Rover bereits auf dem aktuellen Produktionsplan. Zum Beispiel in der jüngsten Entwicklungsstufe des Systems zur Lüftung, Heizung und Klimatisierung, das unter anderem im vollelektrischen Jaguar I-PACE und im Range Rover Sport enthalten ist. Hier arbeiten eine Vierzonen-Klimaautomatik und ein System zur Ionisierung der Innenraumluft. Dabei werden mithilfe von Hochspannung Billionen negativ geladener Teilchen in Nanogröße erzeugt, die in Wassermoleküle eingebettet sind. Diese Ionen schalten Erreger aus, indem sie größere Partikel bilden, die dann aus der Luft gefiltert werden können. Das System dient nicht allein zur Bekämpfung von Erregern, es wirkt in ähnlicher Weise auch gegen Geruchsmoleküle und Allergene.