
Jakob Augsteins "Freitag" mit doppeltem Titelbild
Mit der frisch relaunchten "Freitag"-Ausgabe bringt das Augstein-Blatt zwei verschiedene Titelbildversionen, die sich in einem winzigen, aber interpretierbaren Detail unterscheiden.
Mit der frisch relaunchten "Freitag"-Ausgabe bringt das Augstein-Blatt zwei verschiedene Titelbildversionen, die sich in einem winzigen, aber interpretierbaren Detail unterscheiden.
Der Aufmacher zeigt von links nach rechts die Konterfeis von Angela Merkel, Guido Westerwelle, Frank-Walter Steinmeier und Oskar Lafontaine zu der Aufforderung "Klick den Kanzler". Das dazugehörige Maus-Symbol poppt in 50 Prozent der Auflage unter Lafontaine auf, in der anderen Hälfte unter der amtierenden Kanzlerin. Kleiner Witz: Die Maus des Rechtshänders klickt den linken Kandidaten, die Maus des Linkshänders die rechte Kandidatin.
Ungewöhnlich ist die Art und Weise, wie das Foto auf dem Titel eingesetzt wird: Die Geschichte zur dicken Headline "Klick den Kanzler" kommt erst auf Seite 6 und 7. Dort analysiert der Blogger Jens Berger (spiegelfechter.com) Chancen und Stolpersteine des Wahlkampfs im Internet.
"Das Meinungsmedium", so der Untertitel, will gleich in der ersten Ausgabe (Druckauflage 60 000) seine neue Haltung belegen - "Mehr Meinung - Weniger Respekt." Passend dazu die Themen: Ein Plädoyer für mehr Inflation, eine Anfechtung von Darwins Theorie des "Survival of the fittest". Und ein "Guardian" - Interview mit Tilda Swinton über ihre Leidenschaft, kaputte Frauen zu spielen.
Im Juni 2008 hat der Verleger und Journalist Jakob Augstein, der Sohn des "Spiegel"-Gründers Rudolf Augstein, die 1990 gegründete Ost-West-Wochenzeitung "Freitag" übernommen und zu einem intergrierten Medium mit Schwerpunkt Internet ausgebaut.