
Jalag scheidet aus Verlegerverband aus
Seit Jahresbeginn ist der Hamburger Jahreszeitenverlag nicht mehr Mitglied der Zeitschriften-Verlegerverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein. Damit gilt für zukünftige Mitarbeiter keine Tarifbindung mehr.
Seit Jahresbeginn verzeichnen die Verbände der Zeitschriftenverlage Hamburg und Schleswig-Holstein den Jalag-Verlag ("Petra", "Merian", "Vital") nicht mehr als Mitglied. Dies bestätigt der Verlagsbetriebsrat René Bickel auf Anfrage von W&V. Das hat Auswirkungen für die Belegschaft, da die Verlagsgruppe damit nicht mehr an den Tarif gebunden ist.
"Wir rechnen damit, dass beim Jahreszeiten-Verlag künftig neu eingestellte Mitarbeiter deutlich schlechter als zu den derzeitigen Tarifbedingungen beschäftig werden", meint Eva Schleifenbaum, Geschäftsführerin der Deutschen Journalisten-Union (DJU).
Hintergrund ist, dass die Zeitschriftengruppe zum Jahreswechsel gesellschaftsrechtlich eine neue Struktur bekommen hat. Danach wurden alle operativen Aktivitäten von Jalag in die Prinz Digital GmbH (PDG) eingebracht. Sie umfasst alle Magazintitel sowie deren Online-Auftritte. Bei der PDG handelt es sich um einen alten Firmenmantel. Die GmbH ist nicht Mitglied im Arbeitgeberverband.
Die PDG soll in einem zweiten Schritt in die Jahreszeiten-Verlag GmbH umbenannt werden. Ein Sprecher der Ganske-Verlagsgruppe, zu der der Jahrszeiten-Verlag gehört, bestätigte auf Anfrage, dass der Verlag nicht mehr tarifgebunden ist. Er betont allerdings, dass die Mitarbeiter weiterhin Bestandsschutz genießen. Dieser gelte allerdings nicht für Neueinstellungen.
2005 hatte bereits Burdas Verlagsgruppe Milchstrasse die Tarifbindung aufgegeben. Parallel zu der geplanten Umfirmierung des operativen Geschäfts erhält der Jalag-Verlag eine weitere Gesellschaft, die künftig die Holding-Funktion übernehmen soll. Wie diese heißen wird, ist noch offen.