
Gender-Gerechtigkeit:
Johnnie Walker wird zu Jane Walker
Ich Johnnie - Du Jane: Diageo stellt seinem Whiskey Johnnie Walker eine gendergerechte zweite Marke an die Seite: Jane.

Foto: Diageo
Die Welt soll gender-gerechter trinken. Rechtzeitig zum Weltfrauentag hat deshalb Spirituosen-Hersteller Diageo der männlichsten der eigenen Marken ein weibliches Pendant beschert. Jane Walker wird für eine begrenzte Zeit in den USA vertrieben. Eine Viertel Million Flaschen ziert ab März die schnittige Dame mit dem Zylinder - in enger Anlehnung an die Original-Bildmarke von Johnnie Walker. Pro verkaufter Flasche wird ein Dollar gespendet, zum Beispiel für Stiftungen, die sich unter anderem für mehr weibliche Kandidatinnen in der Poitik einsetzen.
"Scotch ist eine Kategorie, die auf Frauen oft einschüchternd wirkt," sagt Vizepräsidentin Stephanie Jacoby gegenüber Bloomberg. "Das ist eine wirklich aufregende Art, auch die Frauen mit der Marke anzusprechen." Die US-Hausagentur Anomaly hat die Idee umgesetzt.
Schon seit längerem bemüht sich Diageo, die Zielgruppe seines Scotch zu erweitern, etwa mit speziellen "Keep on walking"-Kampagnen für Latinos oder Veteranen. Nun also auch die weiblichen Scotch-Genießer. Ob allerdings tatsächlich kurzfristige Flights den erwünschten Effekt bei den Frauen erfüllen, oder ob nicht eine nachhaltige Einbeziehung der vernachlässigten Kundengruppen effektiver ist, sei mal dahin gestellt. Fest steht, das die Marke stärker als der Markt wächst. Laut Bloomberg im vergangenen Jahr um 18 Prozent.
Allein jedenfalls ist Diageo mit dem Bemühen nicht. Zum Weltfrauentag benennt sich in Hannover eine Filiale von Rossmann in Rossfrau um. Das hat Potenzial. Man denke nur an Meister Proper, Deichmann, Fielmann etc.