100 Jahre BMW:
Jung von Matt holt BMW-Jubiläums-Etat
Acht Jahre nach dem Rückzug als BMW-Leadagentur ist Jung von Matt beim bayerischen Premium-Automobilhersteller überraschend zurück im Geschäft.
Acht Jahre nach dem Rückzug als BMW-Leadagentur ist Jung von Matt beim bayerischen Premium-Automobilhersteller überraschend zurück im Geschäft. BMW hat seinen Digital- und Below-the-Line-Etat für die "100 Jahre BMW"-Jubiläumskampagne im kommenden Jahr an die Hamburger Agentur vergeben. Eine entsprechende "Horizont"-Meldung wurde von einem Unternehmenssprecher gegenüber W&V Online bestätigt.
Jung von Matt ist seit dem Verlust des Mercedes-Benz-Etats an die Agentur Antoni auf der Suche nach einem Autokunden, der den Verlust kompensieren könnte. Seit wenigen Wochen arbeiten die Werber bereits für den koreanischen Autobauer Kia. Außerdem ist Jung von Matt bis Ende des Jahres noch bei Mercedes-Benz unter Vertrag. Alle beteiligten Automobilhersteller haben offenbar kein Problem mit der Situation. Kia und BMW verkaufen Autos nicht im gleichen Segment und haben demnach kein Problem mit der fehlenden Exklusivität.
Leadagentur von BMW Deutschland ist seit dem vergangenen Jahr Heye Grid aus München. International teilen sich Serviceplan sowie die US-Agentur Kirshenbaum Bond Senecal + Partners die Aufgaben. Interone fungiert als BMW-Digitalagentur, musste jetzt aber im Pitch Jung von Matt den Vortritt lassen. Gut möglich, dass die beiden Jung von Matt-Agenturen Alster und Next auf dem Kunden arbeiten werden. Denn bereits zu Mercedes-Benz-Zeiten kamen die digitalen Kampagnen vor allem aus dem Hause der beiden Agenturen. Bei Jung von Matt/Alster sitzen mit Götz Ulmer, Peter Stroeh und Thimoteus Wagner zudem drei Geschäftsführer, die schon früher auf BMW gearbeitet haben. Bestätigen wollte das bei Jung von Matt aber niemand.
Die Etatvergabe überrascht, denn die Trennung zwischen Jung von Matt und BMW im Jahr 2007 verlief in der Öffentlichkeit nicht ganz reibungslos. Jung von Matt hatte nach acht Jahren der Zusammenarbeit mit BMW dem Konkurrenten von Mercedes-Benz den Vorzug gegeben. Den Etat hatten die Hamburger damals ohne Pitch gewonnen. Der Agentur war damals vorgeworfen worden, ohne Rücksicht einen Kunden gegen einen lukrativeren Kunden auszutauschen. Doch inzwischen haben sich die Gemüter beruhigt. Aus Jung von Matt-Kreisen ist zu hören, dass der Kontakt über all die Jahre nie abgerissen sei. Außerdem sind viele der Verantwortlichen von damals nicht mehr im Unternehmen. So verantwortet mit Steven Althaus ein Mann die Markenführung, der erst 2013 zum bayerischen Autobauer kam und daher die alten Geschichten maximal vom Hörensagen kennt. (mw/lhe)