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Karikaturenpreis: Cartoon zur Eurorettung trifft Nerv der Jury
Die Eurorettung als Sisyphos-Job. Die Karikatur gewinnt den Karikaturenpreis der deutschen Tageszeitungen.
Die Eurorettung als Sisyphos-Job, versinnbildlicht in einem Kranken, der eine endlose runde Treppe emporgeschleppt wird. Die Karikatur gewinnt den Karikaturenpreis der deutschen Tageszeitungen. Preisträger ist der 56jährige Gerhard Mester aus Wiesbaden, der unter anderem für die "Thüringer Allgemeine" zeichnet. Im Gespräch mit der Zeitung erklärt er die Idee hinter seiner Gewinnerzeichnung folgendermaßen: "Wir reden, reden, reden über die Euro-Rettung und werden das Gefühl nicht los, es dreht sich im Kreis." Das spiegele das Treppenmuster , statt bergauf, trete man immer nur auf der Stelle. Für Mester ist die Karikatur ein Ventil, erklärt er weiter. "Ich leide am Unperfekten. Die Karikatur entlastet mich, sie ist dann wie ein Ventil für mich. Sie macht frei". Richtig den Kopf frei bekommt er am besten unter der Dusche, verrät er zudem.
Platz zwei geht an Reiner Schwalme und die "Sächsische Zeitung" für seine Zeichnung zum Thema Energiewende und die Auswirkung auf die Bevölkerung. Auf Rang drei kommt Heiko Sakurai von der "Berliner Zeitung", der Philipp Röslers Ausspruch vom Frosch im kochenden Wasser als Bild für die angespannte Stimmung in der Regierungskoalition umsetzt.
Die Gewinner-Karikaturen erklärten auf einen Blick komplexe Themen, die in einem Foto kaum darstellbar seien, sagt BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff. Er hebt besonders die "politische Verdichtung und künstlerische Umsetzung" hervor. Damit seien die Karikaturen unverzichtbares Stilmittel für die Meinungsseiten der Zeitungen.
63 Künstler hatten sich um die Auszeichnung des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) beworben.