
Multi-Channel:
Karstadt-Eigner kauft Dress-for-less
Anfang Juni hatte Dress-for-less Insolvenz anmelden müssen, nun hat das Online-Outlet einen neuen Eigner gefunden. Signa Retail, auch beteiligt an Karstadt, übernimmt das Unternehmen zu 100 Prozent.

Foto: Screenshot Dress-for-less
Anfang Juni hatte Dress-for-less Insolvenz anmelden müssen, nun hat das Online-Outlet einen neuen Eigner gefunden. Die österreichische Signa Retail, auch beteiligt an Karstadt, übernimmt das Unternehmen zu 100 Prozent.
Das Portal soll weiterhin vom jetzigen CEO Antonio Gonzalo geführt werde, auch der Standort in Kelsterbach wird erhalten. Dress-for-less soll weiterhin eigenständig agieren können. Signa will damit vor allem die Kopmpetenz als Multi-Channel-Handelsunternehmen vergrößern. Erst im April hatte Signa die Mehrheit des Sportartikelportals Outfitter übernommen.
Geschäftsführer Stephan Fanderl sagt, die Übernahme sei "ein wichtiger Schritt hin zu einer Einzelhandelsgruppe, die sowohl stationär, als auch online stark aufgestellt ist. Wir planen, zukünftig das Online-Geschäft strategisch zu erweitern." Mit dem Neuzugang erwerbe man sowohl zusätzliche E-Commerce-Knowhow, eine maßgeschneiderte Fashion-Logistik mit einem hochmodernen Lager-Standort und ausgezeichnete Online-Modekompetenz. Damit will Signa dieses Jahr auf ein Online-Umsatzvolumen von 140 Millionen Euro kommen.
Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner sieht nun den Online-Händler auf dem richtigen Weg, nachdem er bereits einige Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet hatte. Und Alt- und Neu-CEO Gonzalo freut sich, dass Standort und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Dem Kauf - über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart - müssen die Kartellbehörden und die Gläubiger noch zustimmen.
Dress-for-less war 1999 gegründet worden und ist in 13 Ländern präsent, mit Schwerpunkt in der DACH-Region und in den Niederlanden. 2011 erwarb der in Spanien ansässige Shopping Club Privalia das deutsche Unternehmen. Im November 2015 zog sich Privalia zurück, und das Management-Team unter dem Vorsitz des Geschäftsführers Antonio Gonzalo übernahm die Gesellschaft. Derzeit sind 260 Mitarbeiter dort beschäftigt.
Auch mit Karstadt hat Signa große Pläne: Nachdem dort einiges umstrukturiert wurde, zahlreiche Filialen geschlossen worden waren, soll nun ein Expansionskurs das Unternehmen wieder auf die Überholspur bringen.