
Studie zur Mediennutzung:
Kinder nutzen Print und Digitales parallel
Die aktuelle Kinder-Medien-Studie 2018 zeigt: Die Jugend wird zwar zunehmend digitaler - analoge und gedruckte Angebote bleiben aber weiter wichtig.

Foto: Bernhard Huber
Ohne Smartphone geht bei den Kindern und Jugendlichen von heute nichts mehr: Das mobile Device steht auf der Wunschliste der Vier- bis 13-Jährigen ganz oben. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Kinder-Medien-Studie 2018, die von Blue Ocean Entertainment, Egmont Ehapa Media, Gruner + Jahr, dem Panini Verlag sowie vom Spiegel-Verlag und dem Zeit-Verlag jetzt vorgelegt wurde. Die sechs Medienhäuser haben dafür in einer repräsentativen Studie den Medienkonsum und das Nutzungsverhalten von 7,26 Millionen Kindern in Deutschland untersucht – und dafür 3300 Interviews geführt.
Der Wunsch nach dem Smartphone bedeutet aber nicht, dass sich die Jugend nur noch in digitalen Welten aufhält – ganz im Gegenteil: 75 Prozent der deutschen Kinder zwischen vier und 13 Jahren lesen mindestens mehrmals pro Woche Bücher oder Zeitschriften. Dabei wird gerne zu den Klassikern gegriffen – etwa zu Walt Disneys Lustigen Taschenbüchern (569.000 Leser) oder dem Micky Maus-Magazin (513.000 Leser). Die Mädchen blättern am liebsten im Pferde-Magazin Wendy, das mit 417.000 Lesern auf dem sechsten Platz in dieser Gesamtbetrachtung liegt.
Je älter, desto digitaler
Je älter die Kinder werden, umso mehr zieht es sie allerdings in die digitale Welt: Hard- und Software ergänzen sukzessive die Ausstattung im Kinderzimmer; ab 13 Jahren besitzen 92 Prozent der 13-jährigen Mädchen und Jungen ein Smartphone, 55 Prozent einen Computer und 26 Prozent ein Tablet.
Mit zunehmendem Alter ändert sich auch das Nutzungsverhalten von Radio und TV. Kostenpflichtige Streaming- oder kostenlose Videodienste werden interessanter. So greifen 35 Prozent der 13-Jährigen mindestens mehrmals pro Woche auf YouTube, Vimeo oder andere Gratis-Anbieter zurück, wenn es um Filme, Serien oder Fernsehsendungen geht.
Immerhin 87 Prozent der Kinder bleiben aber auch dem linearen Angebot treu. Bei den Kleinsten sieht es nochmal etwas anders aus: 60 Prozent der Vierjährigen hören Musik, Hörspiele oder Hörbücher mindestens mehrmals pro Woche auf CD.
Zwischen WhatsApp und Kugelschreiber
Eine der wichtigsten Apps der Jugendlichen ist WhatsApp; ihr gestehen 74 Prozent der zehn – bis 13-Jährigen eine "hohe Relevanz" zu. 97 Prozent telefonieren nach wie vor, 90 Prozent schreiben Textnachrichten. Und immerhin nimmt noch knapp die Hälfte weiterhin den Stift in die Hand, um Grüße per Post zu verschicken.
Und was passiert mit den Taschengeld? Insgesamt dürfen 75 Prozent aller befragten Kinder selbst entscheiden, wofür sie die durchschnittlich 23 Euro pro Monat ausgeben; bei den Zehn- bis 13-Jährigen sind es 94 Prozent. Der Großteil der Gelder fließt dabei in Süßes (68 Prozent) oder Lesestoff (50 Prozent)