
Kinowerbung: Abrechnung künftig nach Performance
Der größte deutsche Kinovermarkter WerbeWeischer will die rückläufigen Werbeeinnahmen mit Performance-orientierten Abrechnungsmodellen ankurbeln. Außerdem können Filme künftig nach Zielgruppen-Clustern gebucht werden.
Der größte deutsche Kinovermarkter WerbeWeischer hat seine Abrechungsmodelle überarbeitet. Kinowerbung wird künftig performance-orientiert abgerechnet, die Tarife richten sich nach den tatsächlichen Besucherzahlen. Außerdem soll die Steuerung von Spots und Werbefilmen in Zukunft durch Clusterbuchungen zielgruppenorientierter möglich sein. Angeboten werden die Umfelder "Männer", "Frauen", "Young Focus" sowie "Family" und "Premium-Focus". Damit sollen die Streuverluste vermindert werden.
Mit der Performance-basierten Abrechung Cost Per Visit (cpv) kaufen Werbekunden nach Kontakten ein und erhalten damit laut WerbeWeischer "eine 100prozentige Leistungsgarantie". Dafür misst Nielsen EDI täglich Filme und Center. Wird die vereinbarte Kontaktzahl nicht erreicht, erhält der Kunde einen Ausgleich, bei Über-Performance jedoch keine Nachberechnung.
In das neue Weischer-Modell „Cinema Reloaded“ sind Anregungen von Mediaagenturen und Werbekunden eingeflossen, die im vergangenen Jahr befragt wurden. Dabei wurde der Wunsch nach größerer Transparenz und vereinfachten Buchungsprozessen laut. „Wir flankieren unser neues Angebot 'Cinema Reloaded' außerdem mit Below-the-Line-Maßnahmen sowie mobilen Applikationen und der Möglichkeit, auf Homepages der Kinobetreiber Werbung zu schalten. So erreicht der Werbungtreibende seine Zielgruppe vor, während und nach dem Kinobesuch“, ergänzt WerbeWeischer Geschäftsführer Udo Schendel.
Hintergrund der Offensive sind nicht nur die Wünsche der Kunden, sondern wohl vor allem sinkende Werbebuchungen im Medium Kino. Trotz eines Plus von 14 Prozent auf mehr als 100 Millionen Kinobesucher in den ersten drei Quartalen 2009 im Vergleich zum Vorjahr, verzeichnet das Medium Kino sinkende Werbeeinahmen. Laut Nielsen Media Research gingen die Brutto-Werbeinvestitionen von Januar bis Oktober 2009 um 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. Die Einnahmen lagen bei rund 50 Millionen Euro, ein Minus von 4,4 Millionen Euro.