
Condé Nast:
Knutschende Promis - GQ-Kampagne gegen Homophobie
Herbert Grönemeyer im innigen Kuss mit dem Schauspieler August Diehl, die Beachvolleyball- Olympiasieger Julius Brink und Jonas Reckermann knutschen auch, genauso wie eine Reihe anderer bekannter Hetero-Männer. Das Magazin "GQ" hat die Promis für eine Kampagne gegen Homophobie zum Knutschen gebracht.
Herbert Grönemeyer im innigen Kuss mit dem Schauspieler August Diehl, die Beachvolleyball- Olympiasieger Julius Brink und Jonas Reckermann knutschen auch, genauso wie eine Reihe anderer bekannter Hetero-Männer. Das Magazin "GQ" hat die Promis für eine Kampagne gegen Homophobie zum Knutschen gebracht. Auch die Schauspieler Kostja Ullmann und Ken Duken, die Rapper Moses Pelham und Thomas D und die Bands Fettes Brot und Revolverheld haben mitgemacht.
Die Aktion #Mundpropaganda soll ein Zeichen des Protestes gegen Homophobie sein und zielt unter anderem gegen Russland, das wegen seines Anti-Homosexuellen-Gesetzes stark in der Kritik steht. Seit Juni dieses Jahres gilt das Gesetzt, das verbietet, "nicht-traditionelle sexuelle Beziehungen" zu unterstützen. Doch bis nach Russland muss man gar nicht blicken, um Schwulenfeindlichkeit zu entdecken. "GQ"-Chefredakteur José Redondo-Vega musste bei der Suche nach Unterstützern für die Initiative auch Absagen einstecken. Das habe ihm gezeigt, "dass selbst in Deutschland noch ein weiter Weg zu gehen ist."
13 Promis hat Redondo-Vega gefunden, die sich küssend abbilden ließen. "Weil wir als Journalisten wissen, dass Worte Bildern unterlegen sind, haben wir für die Aktion spektakuläre Fotos geschossen", erklärt er im Editorial zur Januar-Ausgabe, in der die Strecke zu sehen sein wird. "Bilder, die sagen: Auch ich könnte schwul sein – na und?"
"GQ" ist es mit der Aktion gelungen, eingie Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. Online findet die Kampagne auf einer eigenen Microsite statt. Auf Facebook können sich die User ab dem 12.12. mit Hilfe einer App sich das Aktions-Visual direkt auf das eigene Profilbild heften können. Auf Twitter will "GQ" unter dem Hashtag #Mundpropaganda die Diskussion beleben. Ein Making-of-Video ist auf Youtube zu sehen. "Du kannst niemandem befehlen, wen er lieben soll", erklärt Thomas D darin.
Inzwischen haben aber auch einige große Medien das Thema aufgegriffen. Spiegel Online hat Julius Brink und Jonas Reckermann getrennt voneinander zu ihrem gemeinsamen Kuss-Erlebnis befragt. Auch "Bild" berichtet in ihrer Mittwochs-Ausgabe über die küssenden Promis und wird zum Trittbrettfahrer: Die Boulevardzeitung hat ihre männlichen Leser aufgerufen, selbst ein Zeichen gegen Homophobie zu setzen, den Kumpel zu küssen und das Bild hochzuladen.
"GQ" (Gentlemen's quarterly) bringt das Thema geschickt mit den eigenen Markenwerten in Verbindung. "Gentlemen gegen Homophobie" lautet das Motto der Aktion und auf der Kampagnen-Seite heißt es: "Intoleranz ist keine Geisteshaltung. Erst recht nicht für Gentlemen." Die achtseitige Strecke mit den Bilder der 13 Promis erscheint in der Januar-Ausgabe des Magazins, die ab 12. Dezember erhältlich ist. Das mediale Interesse Interesse an der Kampagne dürfte also auch den Heft-Verkauf fördern. Gute Eigen-PR für einen gute Zweck also.