Die offizielle Stellungnahme der schwedischen Modefirma erläutert das Vorgehen, das im Online-Shop schon seit Jahren üblich sei: Die Kleidung werde auf Mannequins in verschiedenen Winkeln fotografiert, die Looks mit einem Computerprogramm zusammengefügt, um ein Kleidungsstück, einen Look oder ein komplettes Outfit zu zeigen. Diese Technik sei in der Branche weit verbreitet.

Dem Argument der Entpersonalisierung und der Perfektionsfrage, die Jezebel stellt, begegnet H&M sachlich: "Die Köpfe, die wir für unsere virtuellen Models verwenden sind Gesichts-Models, die sich absolut im Klaren darüber sind, dass sie verwendet werden um unsere Produkte im Online Shop zu präsentieren."

Das mag den Gesichtsmodels ausreichen; für unbedarfte Kunden, über deren Mündigkeit Verbraucherschützer und Unternehmen gern (und selten fruchtbar) zweierlei Auffassung vertreten, könnte aber durchaus die Tatsache bleiben, dass sie die auf echt gemachten Mannequins für echt - und vorbildlich - halten. Der H&M-Sprecher stellt in Aussicht, dass sich zumindest die Transparenz bald verbessern könnte: "Wir werden intern weiter erörtern, wie wir in dieser Hinsicht klarer mit unseren Kunden kommunizieren können", sagt er, " deenn es wäre bedauerlich, wenn wir irgendjemanden dazu gebracht hätten zu glauben, dass die virtuellen Mannequins echte Körper sein sollen. Das ist nicht korrekt und das war auch nie unsere Absicht."

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Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.